Haben Sie das von den Humboldt’s gehört? Macht nichts, ich auch nicht. Zumindest nicht, bis ich die Anleitung von „Humboldt’s Great Voyage“ gelesen habe. Denn dort habe ich erfahren, dass Alexander von Humboldt einen großen Batzen Geld geerbt hat. Aber er war nicht so selbstsüchtig, wie es unsereiner wäre. Nein, er hat das Geld genommen und ist auf eine große Expedition aufgebrochen, um der Menschheit neues Wissen zu bringen. „Again what learned“, wie der große Loddar sagen würde. Aber auch, wenn wir uns nicht so sehr mit allen Facetten der Geschichte auskennen, wissen wir, was ein gutes Spiel ausmacht. Und deswegen haben wir es uns nicht nehmen lassen zu prüfen, ob „Humboldt’s Great Voyage“ dem Namen gerecht wird.
Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die sich die Welt nicht angeschaut haben.
(Alexander Freiherr von Humboldt)
Das Spiel bedient sich dem Mancala-Grundprinzip. Genau, das alte Spiel, in dem wir Steine aus einer Schüssel nehmen und im Uhrzeigersinn auf andere Schalen verteilen. In „Humboldt’s Great Voyage“ nutzen wir es um Orte zu bereisen, Waren zu sammeln und interessante Kontakte zu knüpfen. Entgegen dem Original ist hier jedoch etwas mehr Auswahl, was die Reiserichtung angeht. Jedoch kommt erschwerend hinzu, dass wir Farben passend bedienen sollten. Denn nur so erhalten wir Güter, mit denen wir Aufträge erfüllen können.
Ist das Spiel vorbei gewinnt derjenige, der die meisten Punkte sammeln konnte.
In dieser Galerie findet ihr ein paar Beispiele für den Spielablauf:
Überall geht ein frühes Ahnen dem späten Wissen voraus.
(Alexander Freiherr von Humboldt)
Christian meint:
„Humboldt’s Great Adventure“ ist kein allzu schweres Spiel. Zumindest, was die Regeln angeht. Denn in seinem Zug benötigt man schon den einen oder anderen Augenblick, um zu entscheiden, wie man richtig vorgeht. Dabei gefällt mir das Glückselement mit dem aus dem Beutel gezogenen Steinen. Finde ich mit diesem farblich passende Wege oder soll ich hoffen, dass der Zufall mir mit dem nächsten wohler gesonnen ist?
Das entschädigt dann auch, dass danach recht offensichtlich ist, was zu tun ist. In neun von zehn Fällen ist es am besten die vollste Schale… äh… Stadt zu nehmen und die Steine so zu verteilen, dass ich möglichst viele Waren erhalte. Da die Pfeile die Richtungen relativ starr vorgeben, bleibt mir hier kaum Platz für spitzfindige Züge und Tricks. Das macht das Spiel geradlinig.
Wobei es dennoch auf meditative Art und Weise beruhigend und entschleunigend wirkt. Das Spiel ist nicht allzu aufdringlich oder gar aufregend, aber man kann eine gute Zeit verbringen. Wobei mir das Spiel zu zweit am besten gefallen hat, da hier die Balance zwischen Downtime und eigenen Entscheidungen am ausgeglichensten wirkte.
Überraschend ist, wie schnell eine Partie vorbei ist. Denn „Humboldt’s Great Voyage“ dauert nur wenige Runden und bestraft dementsprechend schlechte Züge oder Pech hart. Zumindest dann, wenn nur einer der Teilnehmer optimal spielt.
Auch, wenn „Humboldt’s Great Voyage“ kein totaler Überflieger ist, fühle ich mich von dem Spiel gut unterhalten. Zwar verläuft keine Partie überraschend oder verfügt über emotionale Spitzen, aber der Titel ist solide und beruhigt ungemein. Wobei ich auch dazu sagen muss, dass das Thema überhaupt nicht rüberkommt und wir ein Spiel vorfinden, das ohne Grafiken genauso gut funktioniert hätte.
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Ihr erhalten „Humboldt’s Great Voyage“ in folgenden Shops:
Humboldt’s Great Voyage
Huch!
Autor: Remo Conzadori, Nestore Mangone | |
Dauer: ca. 15 – 25 Minuten | |
Spieler: 2 – 4 | |
Schwierigkeit: Einsteiger |
Humboldt’s Great Voyage – Huch! – 2019
- Erscheint bei Huch!
- Für 2 – 4 Spielende und dauert ca. 15 – 25 Minuten
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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