Japan ist ein faszinierendes Land, eine Expedition zum Fujiama gehört zum Pflichtprogramm. Nur blöd wenn der heilige Berg gerade dann ausbricht, wenn wir denselben erklommen haben. In heller Panik rennt unsere Gruppe in „Fuji“, der sich schnell ausbreitenden Lava davon, um gemeinsam das rettende Dorf zu erreichen. Es ist wie immer im Leben nicht ganz so einfach…
Wenn du es eilig hast, mach einen Umweg. (-nicht)
(Japanisches Sprichwort – angepasst 🙂 )
Wir fliehen also gemeinsam, somit kooperativ, vor der Lava in das Dorf. Schafft es nur einer nicht, so hat man gemeinsam verloren. In einer Runde würfelt jeder verborgen hinter einem Sichtschirm. Mit dem Ergebnis versucht man für sich das beste Feld in Reichweite auf dem ausgelegten Parkur zu finden. Nur ob ich mich bewegen darf oder nicht hängt von den Würfen meiner Sitznachbarn ab. Die dürfen mir jedoch nur sehr bedingt sagen was sie hinter ihrem Sichtschirm haben.
In dieser Galerie findet ihr ein paar Runden als Beispiel zum Ablauf des Spiels:
Leid und Freude sind Weggenossen des Lebens.
(Japanisches Sprichwort)
Robert meint:
In „Fuji“ stehe ich immer wieder vor dem Dilemma meine Spielfigur oder die der anderen ziehen zu lassen. Man möchte eigentlich so schnell wie möglich das rettende Dorf erreichen. Nur hilft es nicht wenn man dort als einziger angelangt. Es kommt oft vor dass Spieler sagen sie sind nicht so hoch in dieser oder jenen Eigenschaft. Das Zielfeld scheint damit sicher. Nur beim nachwürfeln kommt dann ein höheres Ergebnis heraus und die Figur bleibt stehen. Meistens geschieht das, weil der Spieler seinen eigenen Zug sichern wollte. Das wohl seltsamste an Fuji ist jedoch, dass ich immer um den heissen Brei herumreden muss. Ich sehe die Würfe meiner Mitspieler nicht und wir reden nur „allgemein“ über das was hinter dem Schirm liegt. Aber ohne diesen Mechanismus wäre Fuji völlig witzlos.
Hier liegt der Kern des Spiels, man muss sich einigen welche Figuren auf jeden Fall ziehen sollen. Auch wenn die eigene dann stehen bleibt und dann nicht mehr vorn steht. Dies führt zu einigen Diskussionen, die auch sehr engagiert bis anstrengend sein können.
„Fuji“ funktioniert aufgrund der Bezüge zum linken und rechten Nachbar nur ab drei richtig gut. Es gibt zwar Regeln für zwei, das fühlt sich aber eher wie eine Krücke an.
Man verliert wenn eine Figur von der Lava berührt oder eingekesselt wird oder wenn eine Figur zu stark verletzt wird. Verletzungen handelt man sich ein wenn man nicht gehen darf. Ein Sieg ist hart verdient zu schnell kann was schief gehen. Wir fühlten uns aber immer wieder aufgefordert es erneut zu versuchen. Es fühlt sich dann auch sehr befriedigend an wenn man gemeinsam die Figuren lebend ins Dorf bringt.
Was den Wiederspielreiz angeht gibt es in Fuji unterschiedliche Parkoure, Berufe, Ausrüstungsgegenstände und Schwierigkeitsgrade. Alles sehr nett, aber es war für uns jetzt nicht so erheblich, durch welche Landschaft und mit welchem Beruf wir geflohen sind. Allein der Schwierigkeitsgrad bringt die Spielfiguren (noch) schneller ins Grab und steigert die Herausforderung.
Grafisch schön, vielleicht etwas düster, umgesetzt. Der Fluss der Lava wird sehr schön simuliert, indem jede Runde alle Karten auf die Lavaseite gedreht werden die an vorhandene Lava grenzen. Bei den Spielerfarben tue ich mir mit meiner leichten Farbenblindheit, je nach Lichtverhältnis, etwas schwer.
Die Mechanik, die Würfel mit den Nachbarn zu vergleichen, muss man zuerst verinnerlichen. Da stolpert man gerne drüber, das kann gerade in den ersten Runden zu Fehlern führen. Wer gerne in der Gruppe diskutiert, wie man sich gemeinsam rettet, sollte da mal reinschauen.
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Fuji
Feuerland Spiele
Autor: Wolfgang Warsch | |
Dauer: 30 – 60 Minuten | |
Spieler: 2 – 4 | |
Schwierigkeit: Fortgeschrittene |
Anmerkungen
Fuji – Feuerland Spiele – 2018
- Erscheint bei Feuerland Spiele
- Für 2 – 4 Spielende und dauert 30 – 60 Minuten
- Am besten geeignet für Fortgeschrittene
Spielstil – Wertung
Hinweis:
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