Es gibt tatsächlich Strände, an denen das Bauen von Sandburgen verboten ist. Die Geschichten dahinter dürften teilweise genauso kurios sein, wie diejenigen, die zu einigen skurrilen US-Gesetzen geführt haben. Da wir uns jedoch lieber mit spielerischen Aspekten beschäftigen, haben wir ganz legal mit „Feiner Sand“ gebaut. Oder sollte ich besser abgebaut sagen? Denn das Spiel wirbt damit kein Deckbau-, sondern ein Deckabbau-Spiel zu sein.
Sandkorn auf Sandkorn wird schließlich zur Pagode.
(Sprichwort)
Alle Spieler sind in „Feiner Sand“ jeweils gleichzeitig am Zug. Dabei führt jeder die Schritte Karten ziehen und Handkartenlimit prüfen durch. Doch zwischendrin muss man sich entscheiden, ob man lieber baut oder weitere Karten zieht. Das Tableau und die gebauten Karten bestimmen dabei, wie mächtig die einzelnen Aktionen sind. Wer es nun schafft die Maschinerie ans Laufen zu bringen und rechtzeitig die nicht benötigten Karten verschenkt, wird siegreich aus einer Partie hervorgehen. Denn, sind bei einem Spieler Nachzieh- und Ablagestapel leer endet das Spiel und der Spieler mit den wenigsten Restkarten gewinnt.
In dieser Galerie zeigen wir euch ein Beispiel zum Spielablauf:
Was wir heute für wichtig erachten, ist morgen schon Treibsand in der Geschichte.
(Christa Schyboll)
„Feiner Sand“ ist ein nettes, schnelles Spiel, bei dem kaum Downtime aufkommt. Dieser Kniff ist vorwiegend dadurch erkauft, dass das Grundlegende Gerüst relativ einfach ist und die Züge dadurch nicht allzu viel Abwägungen benötigen. Dennoch gibt es während des Zuges richtige oder falsche Entscheidungen, die in Summe das Spiel etwas beeinflussen können. Etwas deswegen, weil wir eigentlich keine Partie hatten, in der einzelne Spieler so richtig davongaloppiert sind. Was jedoch daran liegt, dass es immer noch lediglich ein Ziel gibt. Baue möglichst viele Karten oder werde sie auf andere Art los.
Das bietet im Grundspiel nicht allzu viele Wege, so dass man, wie so häufig, seine Maschinerie gezielt anwirft und dann wahllos möglichst viele Karten baut. Getreu dem Motto „Hauptsache weg“.
Das Fabelkonzept von „Feiner Sand“ bringt dann schon etwas mehr Würze hinein. Zwar bleiben die Grundfesten des Spiels immer noch bestehen, doch sorgen die Karten mit Nuancen für Abwechslung. Wobei hier etwas mehr gut getan hätte. Einfach, dass die Strategie auch mal richtig angepasst werden muss.
Etwas irritiert hat die Tatsache, dass ein Spiel, in dem es im Kern darum geht Sandburgen zu bauen, einen eigentlich gar nicht dafür belohnt Sandburgen gebaut zu haben. Die normalen Sandburgen stehen am Spielende einfach da ohne irgendeinen Zweck erfüllt zu haben.
„Feiner Sand“ setzt sich ein wenig zwischen die Stühle. Kennerspielern dürfte es zu einfach sein. Familienspielern fehlt die Interaktion. Es bieten lediglich einen sehr geringen, konfrontativen Aspekt. Schließlich ist „Feiner Sand“ im Herzen ein Multi-Solitär-Spiel, bei dem die Gegner einen sehr wenig beeinflussen. Dementsprechend ist eine Runde auch eher emotionsarm.
Das macht es nun etwas schwer das Spiel endgültig zu bewerten. Die Grundidee und die Optik sind gut und der Ablauf schön flott. Doch sitzt man nach einer Partie dann doch etwas unbefriedigt da. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass etwas mehr dem Spiel zuträglich gewesen wäre. Sei es mehr Interaktion (für ein Familienspiel) oder Hindernisse (für ein Kennerspiel). So ist „Feiner Sand“ nett für eine Partie zwischendurch. Als Fabelspiel gefällt mir „Fabelsaft“ jedoch deutlich besser.
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Feiner Sand
2F-Spiele
Autor: Friedemann Friese | |
Dauer: ca. 30 – 45 Minuten | |
Spieler: 1 – 4 | |
Schwierigkeit: Einsteiger bis Fortgeschrittene |
Anmerkungen
Feiner Sand – 2F-Spiele – 2018
- Erscheint bei 2F Spiele
- Für 1 – 4 Spielende und dauert ca. 30 – 45 Minuten
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
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