Man nehme ultasüße Drachenbilder, ein paar einfache Regeln und fertig ist „Dragon Pets“, der Hit für die ganze Familie. So oder ähnlich könnte die Planung hinter dem Titel ausgesehen haben. Aber, geht die Rechnung auch wirklich auf? Kann man mit dem Spiel seinen Spaß haben?
Nicht hoffe, wer des Drachen Zähne sät, Erfreuliches zu ernten.
(Friedrich Schiller)
„Dragon Pets“ hat nur wenige Aktionsmöglichkeiten. Durch die Festlegung der Reihenfolge dieser, kommt jedoch ein gewisses Zockerlement hinzu. Denn, wenn es darum geht die besseren Drachen zu sammeln, als die Mitspieler, sollte man ihnen keine Vorlage liefern. Zumal das alles Geld kostet, welches man benötigt, um das Spiel zu gewinnen.
In dieser Galerie findet ihr einen kurzen Ablauf des Spiels:
Wer zulange gegen Drachen kämpft, wird selbst zum Drachen.
(August Strindberg)
„Dragon Pets“ sieht nicht nur zuckersüß aus, sondern funktioniert auch am besten im Kreis der Familie. Es bietet einfache Regeln, die Möglichkeit zu zocken und eine kleine Prise Bösartigkeit. Dennoch ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt. Auch „Dragon Pets“ hat seine Nachteile.
Durch die fehlende Skalierung bei weniger als 4 Spielern kommt dort das Element des Drachenklaus wenig zum Einsatz. Es sind ja ausreichend Felder vorhanden und man findet eigentlich immer etwas Passendes. Dieses Überangebot sorgt dann selbst bei voller Spielerauslastung dafür, dass man sich zu wenig im Wege steht. Gut, das hat vielleicht seinen Grund, weil sich sonst die Aktionen auf ein ewiges hin und her beschränken würden, aber hier hätte ich mir eine etwas spannenderen Mechanismus gewünscht.
Die Vorgabe der Aktionen in einer festen Reihenfolge sorgt theoretisch für ein Gefühl des „Zockens“. Wie gesagt, theoretisch. Praktisch wirkt es eher so, dass eigentlich immer derselbe Spieler am Tisch für Aktionen wie „Drachenfänger zurückholen“ „Würfel neu werfen“ und „Auffüllen“ bezahlt und alle anderen davon profitieren. Das ist im Spiel zu zweit/dritt am auffälligsten. Zu viert teilt es sich besser auf, was mich auch zur Vermutung führt, dass das Spiel zuerst für 4 Spieler konzipiert war und dann einfach auf weniger heruntergebrochen wurde, ohne Anpassungen vorzunehmen.
Trotz der Nachteile ist „Dragon Pets“ ein nettes Familienspiel, dem jedoch das gewisse Etwas fehlt. Man kann es spielen, verpasst aber auch wenig, wenn man den Titel auslässt.
Dragon Pets
Japanime Games 2016
Autor: Paolo Cecchetto | |
Dauer: ca. 10 – 15 Minuten | |
Spieler: 2 – 4 | |
Schwierigkeit: Einsteiger |
Anmerkungen
Dragon Pets – Japanime Games – 2016
- Erscheint bei Japanime Games
- Für 2 – 4 Spielende und dauert ca. 10 – 15 Minuten
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
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