SPIELSTIL Rezension

Dragon Pets – Japanime Games – 2016

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Paolo Cecchetto
erschienen bei Japanime Games

Man nehme ultasüße Drachenbilder, ein paar einfache Regeln und fertig ist „Dragon Pets“, der Hit für die ganze Familie. So oder ähnlich könnte die Planung hinter dem Titel ausgesehen haben. Aber, geht die Rechnung auch wirklich auf? Kann man mit dem Spiel seinen Spaß haben?


Nicht hoffe, wer des Drachen Zähne sät, Erfreuliches zu ernten.

(Friedrich Schiller)

„Dragon Pets“ hat nur wenige Aktionsmöglichkeiten. Durch die Festlegung der Reihenfolge dieser, kommt jedoch ein gewisses Zockerlement hinzu. Denn, wenn es darum geht die besseren Drachen zu sammeln, als die Mitspieler, sollte man ihnen keine Vorlage liefern. Zumal das alles Geld kostet, welches man benötigt, um das Spiel zu gewinnen.

In dieser Galerie findet ihr einen kurzen Ablauf des Spiels:

Heute züchten wir zu dritt ein paar Drachen.
Blau ist Startspieler, wirft die Würfel und verteilt sie auf seine farblich passenden Spalten.
Ihm gefällt der Wurf nicht, also zahlt er 1 Gold.
Er wirft alle Würfel erneut und setzt sie wieder ein.
Er entscheidet sich die orange Spalte zu verwenden. Dabei zieht er vom orangenen Würfel den weißen ab und setzt seinen Drachenfänger auf das Ergebnis (= dritte Feld) ein.
Die verwendeten Würfel werden zur Seite gelegt.
Alle noch im Spiel befindlichen Würfel wandern zum nächsten Spieler (uns). Wir setzen die Würfel auf die farblich passenden Felder, ohne ihren Wert zu ändern.
Da wir ein passendes Ergebnis finden setzen wir einen Drachenfänger auf das Feld 3 der beigen Spalte.
Der verwendete Würfel wird entfernt.
Der Rest wandert zum nächsten Spieler (grün).
Dieser nimmt den lila Würfel und setzt einen Drachenfänger ein.
Auch dieser Würfel wandert aus dem Spiel.
Der letzte, verbleibende Würfel landet bei blau.
Er verwendet diesen um einen Drachenfänger auf das zweite Feld zu setzen.
Alle Würfel sind nun weg.
Da wir nun überhaupt keine Würfel mehr haben, bleibt uns leider nur eine Möglichkeit.
Wir bezahlen 1 Gold.
Dafür dürfen wir wieder alle Würfel nehmen und werfen.
Wir überspringen ein paar Züge. Blau ist an der Reihe und entscheidet sich die Drachenfänger zurück zu holen. Er bezahlt 1 Gold.
Nun erhält jeder Spieler seine Drachenfänger zurück.
Diese bringen die Drachen mit, auf denen sie standen.
Hat man nun ein Paar (männlich/weiblich) gleicher Farbe darf man dieses ausspielen und erhält den höheren Goldbetrag.
Blau hatte gehofft die folgende Aktion nicht machen zu müssen, aber in seinem nächsten Zug ist das Spielfeld immer noch fast leer und das Risiko zu groß. Er zahlt also 1 Gold.
Dafür werden alle leeren Felder wieder aufgefüllt.
Wieder etwas später verwenden wir dieses Ergebnis. Wird dürfen also auf dem dritten Feld dieser Spalte einsetzen.
Dort befindet sich jedoch bereits grün.
Diesen Drachenfänger schicken wir mit 1 Gold wieder Nachhause zu seinem Besitzer.
Wir haben ihn überzeugt, dass dies unser Drache ist.
Das Spiel endet, wenn der Drachen-Nachziehstapel komplett aufgebraucht ist. Nun würden nochmals alle Drachenfänger zurückgeholt und Pärchen gebildet werden.
Wer es geschafft hat Paare in allen 5 Farben zu sammeln wird mit 5 Gold belohnt.
Wer noch ungezüchtete Drachen auf der Hand hat, muss deren Wert an die Kasse bezahlen.
Es gewinnt der Spieler mit dem meisten Geld.


Wer zulange gegen Drachen kämpft, wird selbst zum Drachen.

(August Strindberg)

„Dragon Pets“ sieht nicht nur zuckersüß aus, sondern funktioniert auch am besten im Kreis der Familie. Es bietet einfache Regeln, die Möglichkeit zu zocken und eine kleine Prise Bösartigkeit. Dennoch ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt. Auch „Dragon Pets“ hat seine Nachteile.

Durch die fehlende Skalierung bei weniger als 4 Spielern kommt dort das Element des Drachenklaus wenig zum Einsatz. Es sind ja ausreichend Felder vorhanden und man findet eigentlich immer etwas Passendes. Dieses Überangebot sorgt dann selbst bei voller Spielerauslastung dafür, dass man sich zu wenig im Wege steht. Gut, das hat vielleicht seinen Grund, weil sich sonst die Aktionen auf ein ewiges hin und her beschränken würden, aber hier hätte ich mir eine etwas spannenderen Mechanismus gewünscht.

Die Vorgabe der Aktionen in einer festen Reihenfolge sorgt theoretisch für ein Gefühl des „Zockens“. Wie gesagt, theoretisch. Praktisch wirkt es eher so, dass eigentlich immer derselbe Spieler am Tisch für Aktionen wie „Drachenfänger zurückholen“ „Würfel neu werfen“ und „Auffüllen“ bezahlt und alle anderen davon profitieren. Das ist im Spiel zu zweit/dritt am auffälligsten. Zu viert teilt es sich besser auf, was mich auch zur Vermutung führt, dass das Spiel zuerst für 4 Spieler konzipiert war und dann einfach auf weniger heruntergebrochen wurde, ohne Anpassungen vorzunehmen.

Trotz der Nachteile ist „Dragon Pets“ ein nettes Familienspiel, dem jedoch das gewisse Etwas fehlt. Man kann es spielen, verpasst aber auch wenig, wenn man den Titel auslässt.

Dragon Pets

Japanime Games 2016


Autor: Paolo Cecchetto
Dauer: ca. 10 – 15 Minuten
Spieler: 2 – 4
Schwierigkeit: Einsteiger

Anmerkungen

Dragon Pets – Japanime Games – 2016 von Paolo Cecchetto

  • Erscheint bei Japanime Games
  • Für 2 – 4 Spielende und dauert ca. 10 – 15 Minuten
  • Am besten geeignet für Einsteiger

Spielstil – Wertung

Christian:

5/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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