Immer nur gut zu sein ist doch langweilig. Also schlagen wir uns in „Demon Worker“ auf die Gegenseite und schaffen die nötigen Rohstoffe heran, um Böses zu bewirken. Also, setzt euer grausamstes Lachen auf, dreht das Licht runter und lest diese Rezension rückwärts, um IKEA, den Dämon der heißen Hunde, zu beschwören.
Wer den Teufel geladen hat, der muss ihm auch Arbeit geben.
(Sprichwort)
„Demon Worker“ ist ein klassisches Worker-Placement-Spiel. Wir schicken Arbeiter los, um Rohstoffe zu sammeln, die wir in Siegpunkte umwandeln. Ende. Oder zumindest wäre es das, wenn es nicht noch die namensgebenden Dämonen gäbe. Von diesen hat jeder Spieler per drafting sechs Stück gewählt. Im Spiel lassen Sie sich als weitere Arbeiter beschwören, die alle eigene Sonderfähigkeiten mitbringen und so für Rohstoffe oder Siegpunkte sorgen können. Nach fünf Runden ist Schluss und es werden Aufträge erfüllt. Wer nach der Endabrechnung die meisten Punkte hat, gewinnt.
In dieser Galerie zeigen wir euch ein Beispiel zum Spielablauf:
Man soll die Lebensarbeit so lange fortsetzen, wie man kann.
(Michel Eyquem de Montaigne)
Wenn ihr euch ein Worker-Placement-Spiel vorstellt, das um jegliche, komplexen Elemente beraubt wurde, habt ihr „Demon Worker“. Das ist natürlich ein zweischneidiges Schwert. Zum einen geht das Spiel durch die Straffung unglaublich schnell voran und spielt sich locker. Auf der anderen Seite, fehlt dann aber etwas. Ihr macht über die Partie eigentlich nichts Anderes, als mit vier Rohstoffen zu hantieren, wobei nur drei von ihnen für Siegpunkte wichtig sind. Es gibt keine richtigen Ketteneffekte, keine Maschine, die aufgebaut werden möchte, sondern immer dieselben Orte, die besucht werden.
Dabei ist auch zu erwähnen, dass die Orte nicht mit der Spielerzahl skalieren. Kommt man sich mit drei Spielern zwar in die Quere, nimmt das bei vier vollkommen überhand, so dass man viele seiner Arbeiter lediglich Essen holen schickt, damit man für andere überhaupt eine Aktion bezahlen kann, weil dort bereits andere Arbeiter stehen. Dann brauch ich auch keine acht Arbeiter, wenn ich nur drei bis vier sinnvoll verwenden kann.
Das Drafting der Dämonen birgt die interessantesten Entscheidungen. Hier gilt es eine schöne Kombination zu finden die sich gegenseitig befeuert. Während das Spiel eher vor sich hinplätschert, fühlt es sich hier wirklich wichtig an, was ich entscheide.
Schnell ist eine Partie bestritten und, bis auf die Einsetzfelder, hatte man keinerlei Interaktion mit den Mitspielern. Wer gerne vor sich hin optimiert, den stört dies natürlich nicht sonderlich. Doch aufgrund des lustig, süßen Designs ist es ein Punkt, der angesprochen werden sollte. Denn „Demon Worker“ richtet sich zwar optisch eher an Familienspieler, doch werden diese mit diesem Genre keinen großen Spaß haben.
„Demon Worker“ ist ein nettes Spiel, das zwar keine Begeisterung zu entfachen vermag, aber auch nicht schlecht ist. Dennoch hätte es mehr Fleisch auf den Rippen gebraucht, als die komplette Partie immer nur Unmengen an Rohstoffplättchen hin und her zu bewegen. Denn zuletzt sucht man dann schon ein wenig nach dem Sinn, den man leider nicht zu finden vermag.
Demon Worker
Japanime Games
Autor: Shogo Kuroda | |
Dauer: ab 45 – 60 Minuten | |
Spieler: 3 – 4 | |
Schwierigkeit: Fortgeschrittene |
Anmerkungen
Demon Worker – Japanime Games – 2018
- Erscheint bei Japanime Games
- Für 3 – 4 Spielende und dauert ab 45 – 60 Minuten
- Am besten geeignet für Fortgeschrittene
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen vergünstigt vom Verlag bekommen.
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