SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 3 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Marcello Bertocchi
erschienen bei Kosmos
Selten hat der Arielle Soundtrack besser zu einem Spiel gepasst, als es bei Aqualin der Fall ist. Denn knallbunte Meeresbewohner sind Protagonisten dieses abstrakten Spiels für zwei. Doch ganz so friedlich, wie es zuerst den Anschein macht, kommt das Spiel doch nicht daher. Und während ich noch immer „unter dem Meer“ summe, erzähle ich euch, wie es uns mit diesem Wolf im Schafspelz erging.
(Christian Friedrich Hebbel)
In Aqualin wählen wir abwechselnd aus den sechs offen liegenden Steinen einen aus, den wir komplett frei auf dem Spielbrett einsetzen können. So schnell, so einfach, so harmonisch. Wenn nur nicht die letzte Regel wäre. Denn vor unserem Zug dürfen wir einen bereits ausliegenden Stein in einer geraden Linie verschieben. So weit wir möchten oder bis er anstößt.
Ziel ist es, möglichst große Flächen zu bilden. Dabei verfolgen die beiden Spieler unterschiedliche Pläne. Während der eine identische Farben kombiniert, versucht es sein Konkurrent mit gleichen Tieren.
Das Spiel endet, wenn alle Steine auf dem Spielfeld platziert wurden. Nun erhalten die Spieler für jede Fläche aus mindestens zwei Steinen Punkte. Je größer, desto besser. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.
(Sprichwort)
Aqualin ist eines dieser Spiele, welches man schnell zwischendurch auspacken kann. Dabei ist es nicht nur in wenigen Augenblicken erklärt, sondern auch so schnell gespielt, dass es zu Beginn selten bei einer Partie bleibt. Denn einen Grund für eine Revanche gibt es eigentlich immer. Wobei man schon ein paar Partien braucht, um den einen oder anderen Kniff zu erkennen, der aus mehr besteht als „ich zieh jetzt diesen einen Stein weg, um dich zu ärgern.“.
Jedoch sollte man kein allzu tiefgründiges Spiel erwarten. Da fehlen einfach die Möglichkeiten der Manipulation des Geschehens, was einem dann mit steigernder Anzahl an Partien immer bewusster wird. Was nicht bedeutet, dass es dadurch schlecht wird, aber es fehlt dem Spiel dann einfach etwas an Abwechslung, um aus Unterhaltung Begeisterung entstehen zu lassen.
Ein ganz großer Fauxpas ist die Farbwahl der einzelnen Steine. Ich hatte in jeder Partie, ob bei Tageslicht oder künstlicher Beleuchtung, Probleme blau und lila eindeutig auseinanderzuhalten. Das macht das Spiel dann anstrengender, als es eigentlich sein müsste.
Also bleibt Aqualin ein gutes Spiel mit Farbschwächen. Diverse Varianten hätten dem Geschehen gutgetan. Wie wäre es zum Beispiel gewesen mit Hindernissen die freie Bewegung etwas einzuschränken? Diversen Sondersteinen, die einem in einer Partie einmalig einen Vorteil einbringen? Oder einfach ein persönlicher Bestand, auf den man nur selbst zugreifen kann?
Aqualin von Marcello Bertocchi
Ein gutes Spiel, das in der Farbwahl nicht unbedingt für Menschen mit Farbenschwäche geeignet ist. Etwas mehr Tiefe hätte Aqualin jedoch sehr gut zu Gesicht gestanden.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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