Zähne kommen und gehen mit Schmerzen
(Sorbisches Sprichwort)
In „Raffzahn“ versuchen wir durch geschicktes Würfeln Monster bei uns zu horten. Am liebsten die mit vielen Zähnen. Doch man sollte aufpassen, denn die Monster können vom Gegner geraubt oder von uns abgeworfen werden, was den einen oder anderen Fluch entlockt. Doch ganz wehrlos sind wir nicht, zumindest wenn Plättchen geschützt sind. Doch zum Schluss entscheidet rein die Anzahl der Zähne, wer der Sieger ist.
Bebilderte Beispielszüge seht ihr in der folgenden Galerie:
Ein weher Zahn – schlechter Schlafkumpan.
(Wilhelm Busch)
Vor kurzem haben wir hier bereits „Mistkäfer“ für euch rezensiert. Ein weiterer Titel aus der „Klein und Gemein“ Reihe von Schmidt Spiele, der dieses Jahr erschienen ist. „Raffzahn“ schlägt dabei in dieselbe Kerbe. Ein einfaches Würfelspiel, das man mit niemandem spielen sollte, der keinen Spaß versteht. Schlechte Verlierer sind hier schlecht aufgehoben. Genauso, wie schlechte Gewinner. Denn eigentlich ist „Raffzahn“ ein reines Glücksspiel. Hier wird man ohne Zutun Versagen oder Siegen. Ein Aspekt, der mich seinerzeit bei „Heckmeck im Bratwurmeck“ bereits gestört hat. Auch weist „Raffzahn“ zu diesem diverse Parallelen auf. Wir haben eine zentrale Auslage, aus der wir uns mit Würfeln bedienen und dürfen bei Gegnern klauen. Erweitert wurde das Ganze jedoch durch den faulen Zahn, welcher meines Erachtens zu stark straft. Außerdem gibt es da noch die „Eigentreffer“ und einen größeren Zugriff auf die Plättchen der Gegner. Man könnte also sagen, dass man das Grundkonzept übernommen, sich aber Gedanken gemacht hat, wie man dem ganzen einen fieseren Charme geben kann.
Der Charme von „Raffzahn“ ist bei uns nicht so ganz angekommen. Wie gesagt, dafür fühlt man sich zu sehr den Ergebnissen der Würfel ausgeliefert. Über Sieg und Niederlage scheinen gerade nur die zu entscheiden. Dafür dauert dann eine Partie auch zu lange, um einfach mal darüber hinweg zu sehen. Runde um Runde muss gedreht werden, bis endlich der letzte Stein aus der Mitte genommen wurde. Sehr positiv dabei ist der Mechanismus mit den Sternen. Diese helfen, dass man die Plättchen schneller und gezielter abräumen kann, so dass „Raffzahn“ nicht zu einem Endlosspiel mutiert.
Alles in allem konnte uns „Mistkäfer“ dann doch mehr überzeugen. Der größere Einfluss dort gefällt uns besser, wobei die optische Aufmachung mit den ganzen unterschiedlichen Monstern bei „Raffzahn“ immens zu gefallen weiß. Wobei ich nur noch einmal betonen kann, dass „Heckmeck am Bratwurmeck“ bei mir nicht hoch im Kurs steht. Soll heißen, wer Fan von den Bratwürmern ist, der sollte sich „Raffzahn“ dennoch ansehen, schließlich sind Geschmäcker zum Glück verschieden. Für mich ist hier jedoch Schluss, ich muss noch ein paar Mistkugeln sammeln und hoffen, dass ich auch einmal gewinnen kann.
Raffzahn
Schmidt Spiele 2017
Autor: Rüdiger Klotze |
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Dauer: ca. 20 – 30 Minuten |
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Spieler: 3-6 | |
Schwierigkeit: Einfach |
Anmerkungen
Raffzahn – Schmidt Spiele – 2017
- Erscheint bei Schmidt Spiele
- Für 3-6 Spielende und dauert ca. 20 – 30 Minuten
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
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