Ich muss zugeben, dass ich schon ein wenig erschrocken bin, als ich sah, dass „Carcassonne“ nun fast 20 Jahre auf dem Buckel hat. Für mich fühlt es sich eher an, als hätte ich erst vor kurzem Meeple auf Wegen, Klöstern oder Städten platziert. Gern erinnere ich mich daran zurück, denn das Spiel war neben „Die Siedler von Catan“ und „El Grande“ dafür verantwortlich, dass ich wieder vom Rollen- zum Brettspiel zurückgefunden hatte. Deswegen möchte ich mich zuerst einmal für die tolle Zeit damals bedanken, bevor wir uns den neuesten Ableger der „Carcassonne“ Familie ansehen und auf Safari gehen.
It’s gonna take a lot to take me away from you.
(Toto – Africa)
„Carcassonne Safari“ spielt sich fast wie der Klassiker. Wir ziehen ein Plättchen und legen es an. Danach entscheiden wir, ob wir einen Meeple einsetzen oder nicht. Ist etwas abgeschlossen, wird gepunktet. Geändert hat sich die Wertung, da wir auf unterschiedliche Tiere achten müssen. Außerdem können wir nun Wasserlöcher bauen und uns mit den Rangern Extrapunkte sichern. Das Spiel endet, wenn alle Plättchen verbaut sind. Erneut gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.
Kommentierte Spielzüge könnt ihr in dieser Galerie einsehen:
Gonna take some time to do the things we never had.
(Toto – Africa)
Da ist sie wieder. Meine alte Begeisterung für „Carcassonne“ wurde wieder geweckt. Denn „Carcassonne Safari“ vereint alles, was mich damals schon begeistert hat. Ein schnelles Spiel, welches einen mit jedem Zug vor kleine, aber feine Entscheidungen stellt. Dabei sind einzelne Partien so flott gespielt, dass man gerne mehrere hintereinander absolviert. Durch die indirekte Ãœbernahme eines lohnenden Gebiets ist für mich auch genügend Interaktion mit den Mitspielern vorhanden.
Ja, ich höre euch schon rufen, ihr Euro-Hardcorefans. Der Zufall, er ist zu groß. Ich weiß, das war seit jeher ein Dorn im Auge und das ändert sich auch mit „Carcassonne Safari“ nicht. Das Glück hat einen entscheidenden Einfluss. Zieht man ein benötigtes Plättchen, welches nur zweimal im Spiel vorhanden ist, gewinnt man. Alternativ kann man natürlich weniger riskant bauen. Aber pssst… Das ist unser Geheimnis.
Toll finde ich die Kompensation der Leerzüge. Also Züge, in denen man nichts gemacht hatte, als ein neues Plättchen anzulegen. Nun kann man durch Wasserlöcher oder dem Umstellen von Rangern dennoch etwas Sinnvolles tun.
Ich fühle mich von „Carcassonne Safari“ sehr gut unterhalten. Die Illustration ist schön, auch, wenn im Grunde genommen ein komplett abstraktes Mathe-Rätsel, in kleinen Dosen, vorliegt. Mein einziges Problem mit dem Titel ist, dass nicht alle Stanzungen sauber waren und so an mehreren Plättchen kleine Fetzen hängen. Ich kann natürlich ein Montags-Modell erwischt haben, wollte es dennoch erwähnen. Wer bereits mit dem Ursprungsspiel nichts anfangen konnte, wird auch mit „Carcassonne Safari“ nicht glücklich werden. Wer sich aber auf nicht komplett kalkulierbare Spiele einlassen kann, wird mit diesem Spiel schöne Stunden verbringen können.
Carcassonne Safari
Hans im Glück
Autor: Klaus-Jürgen Wrede | |
Dauer: 30 – 45 Minuten | |
Spieler: 2 – 4 | |
Schwierigkeit: Einsteiger |
Anmerkungen
Carcassonne Safari – Hans im Glück – 2018
- Erscheint bei Hans im Glück
- Für 2 – 4 Spielende und dauert 30 – 45 Minuten
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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