SPIELSTIL Rezension

Humboldt’s Great Voyage – Huch! – 2019

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Nestore Mangone, Remo Conzadori
erschienen bei Huch!

Haben Sie das von den Humboldt’s gehört? Macht nichts, ich auch nicht. Zumindest nicht, bis ich die Anleitung von „Humboldt’s Great Voyage“ gelesen habe. Denn dort habe ich erfahren, dass Alexander von Humboldt einen großen Batzen Geld geerbt hat. Aber er war nicht so selbstsüchtig, wie es unsereiner wäre. Nein, er hat das Geld genommen und ist auf eine große Expedition aufgebrochen, um der Menschheit neues Wissen zu bringen. „Again what learned“, wie der große Loddar sagen würde. Aber auch, wenn wir uns nicht so sehr mit allen Facetten der Geschichte auskennen, wissen wir, was ein gutes Spiel ausmacht. Und deswegen haben wir es uns nicht nehmen lassen zu prüfen, ob „Humboldt’s Great Voyage“ dem Namen gerecht wird.


Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die sich die Welt nicht angeschaut haben.

(Alexander Freiherr von Humboldt)

Das Spiel bedient sich dem Mancala-Grundprinzip. Genau, das alte Spiel, in dem wir Steine aus einer Schüssel nehmen und im Uhrzeigersinn auf andere Schalen verteilen. In „Humboldt’s Great Voyage“ nutzen wir es um Orte zu bereisen, Waren zu sammeln und interessante Kontakte zu knüpfen. Entgegen dem Original ist hier jedoch etwas mehr Auswahl, was die Reiserichtung angeht. Jedoch kommt erschwerend hinzu, dass wir Farben passend bedienen sollten. Denn nur so erhalten wir Güter, mit denen wir Aufträge erfüllen können.

Ist das Spiel vorbei gewinnt derjenige, der die meisten Punkte sammeln konnte.

In dieser Galerie findet ihr ein paar Beispiele für den Spielablauf:

Im Spiel zu dritt zeigen wir euch kurz, was euch bei "Humboldt's Great Voyage" erwartet.
Wir sind Startspieler und ziehen einen Stein aus dem Beutel. Nun müssen wir uns entscheiden, ob wir diesen verwenden wollen oder nicht.
Wir entscheiden uns dagegen und ziehen einen neuen. Diesen müssen wir verwenden.
Der blaue Stein gibt uns Zugriff auf die blauen Orte. Von diesen müssen wir nun einen wählen.
Aus diesem nehmen wir alle Steine und legen einen Pfad fest, dem wir folgen. Dabei müssen wir die Pfeilrichtungen beachten.
Nun dürfen unsere Mitspieler einen Stein aus den Orten wählen, sofern dort mindestens vier liegen sollten.
Diesen legen sie passend auf den unteren Bereich ihrer Schiffe.
Wir dürfen für jeden farblich passend zugeordneten Stein auf unserem Weg eine Ware nehmen. Gemäß unserem Zug erhalten wir ein blaues und zwei grüne Plättchen, da nur diese farblich passten.
Dabei dürfen wir aus den offenen Plättchen wählen oder eines vom Stapel nehmen.
Wir entscheiden uns für diese drei Plättchen und dürfen diese mit denjenigen, die wir zum Start erhalten haben, auf den eigenen Schiffen platzieren.
Dabei müssen vorgegebene Bilder und Farben beachtet werden. Da wir keinen Auftrag voll erfüllt haben, geht das Spiel normal weiter.
Die zwei Steine die wir zu Beginn gezogen haben, legen wir in den von uns gewählten Ort. Die Steine, die auf unserer Reise platziert wurden, werden zu den jeweiligen Orten hinzugefügt.
Nachdem unsere Gegner am Zug waren, machen wir weiter. Wir sind in Washington gestartet und haben die Steine dort auf unserer Reiseroute verteilt.
Für Bordeaux geben wir einen blauen Kontakt ab, damit der dort platzierte Stein als farblich passend gilt. Somit erhalten wir für den gelben Stein dennoch eine blaue Ware.
Nachdem wir unsere Plättchen auf die Schiffe verteilt haben, haben wir zwei Aufträge erfüllt. Wir erhalten dafür insgesamt 21 Siegpunkte. Für die platzierten Steine dürfen wir einen farblich passenden Kontakt nehmen. Die Schiffe werden danach abgelegt und wir erhalten zwei neue Auftragskarten.
Das Spiel endet, wenn alle Steine aus dem Beutel gezogen wurden. Nun erhalten wir noch Punkte für die gesammelten Kontakte. Je mehr unterschiedliche, desto mehr Punkte sind es.

Wer nun die meisten Siegpunkte hat, gewinnt das Spiel.

Überall geht ein frühes Ahnen dem späten Wissen voraus.

(Alexander Freiherr von Humboldt)

Christian meint:

„Humboldt’s Great Adventure“ ist kein allzu schweres Spiel. Zumindest, was die Regeln angeht. Denn in seinem Zug benötigt man schon den einen oder anderen Augenblick, um zu entscheiden, wie man richtig vorgeht. Dabei gefällt mir das Glückselement mit dem aus dem Beutel gezogenen Steinen. Finde ich mit diesem farblich passende Wege oder soll ich hoffen, dass der Zufall mir mit dem nächsten wohler gesonnen ist?

Das entschädigt dann auch, dass danach recht offensichtlich ist, was zu tun ist. In neun von zehn Fällen ist es am besten die vollste Schale… äh… Stadt zu nehmen und die Steine so zu verteilen, dass ich möglichst viele Waren erhalte. Da die Pfeile die Richtungen relativ starr vorgeben, bleibt mir hier kaum Platz für spitzfindige Züge und Tricks. Das macht das Spiel geradlinig.

Wobei es dennoch auf meditative Art und Weise beruhigend und entschleunigend wirkt. Das Spiel ist nicht allzu aufdringlich oder gar aufregend, aber man kann eine gute Zeit verbringen. Wobei mir das Spiel zu zweit am besten gefallen hat, da hier die Balance zwischen Downtime und eigenen Entscheidungen am ausgeglichensten wirkte.

Überraschend ist, wie schnell eine Partie vorbei ist. Denn „Humboldt’s Great Voyage“ dauert nur wenige Runden und bestraft dementsprechend schlechte Züge oder Pech hart. Zumindest dann, wenn nur einer der Teilnehmer optimal spielt.

Auch, wenn „Humboldt’s Great Voyage“ kein totaler Überflieger ist, fühle ich mich von dem Spiel gut unterhalten. Zwar verläuft keine Partie überraschend oder verfügt über emotionale Spitzen, aber der Titel ist solide und beruhigt ungemein. Wobei ich auch dazu sagen muss, dass das Thema überhaupt nicht rüberkommt und wir ein Spiel vorfinden, das ohne Grafiken genauso gut funktioniert hätte.


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Ihr erhalten „Humboldt’s Great Voyage“ in folgenden Shops:

 

Humboldt’s Great Voyage

Huch!


Autor: Remo Conzadori, Nestore Mangone
Dauer: ca. 15 – 25 Minuten
Spieler: 2 – 4
Schwierigkeit: Einsteiger

Humboldt’s Great Voyage – Huch! – 2019 von Nestore Mangone, Remo Conzadori

  • Erscheint bei Huch!
  • Für 2 – 4 Spielende und dauert ca. 15 – 25 Minuten
  • Am besten geeignet für Einsteiger

Spielstil – Wertung

Christian:

7/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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