Es war das Jahr 2018 und Star Wars Legion kam erstmals auf den Markt. Natürlich war ich Feuer & Flamme dafür! Star Wars! Darth Vader! Und endlich wieder ein Tabletop-System! Hmm… Tabletop… Das letzte Mal, als ich in der 8ten Klasse war, mit Warhammer Fantasy. Aber ich hab Bock aufs Bemalen und so fand die Star Wars Legion Grundbox „Clone Wars“ den Weg zu mir.
Was hab ich mich gefreut. Gut, die Miniaturenqualität war nicht ganz wie bei GW gewohnt und ich meine, dass die Minis vom Runewars Miniaturenspiel auch besser waren – aber hey, ich hab Darth Vader! Also ab an den Basteltisch und bemalen!
Ich sag’s euch – Stormtrooper bemalen ohne Erfahrung, das war nicht nur anstrengend, das war ne Qual. Aber die Motivation hielt. Ich wollte es schließlich spielen!
Und so kam die erste Lernpartie, nach einem Brettspielabend aus Neugier mit meinem Schwager – ebenfalls Star Wars Begeisterter Nerd. Naja… irgendwie war das alles nicht so prickelnd.
Es folgten noch 2 Partien mit anderen Freunden und dann kam langsam die nüchterne Erkenntnis, dass mir Brettspiele doch wichtiger sind und ich ja keine bis kaum Mitspieler für Tabletop habe und Platz fehlt sowieso. So ein Mist…
Und so verließ mich Star Wars Legion wieder.
Bis heute. 2 Jahre Corona hinter uns und ich habe Tabletop als wunderbares Gesamthobby für mich entdeckt. Begonnen mit Warhammer 40.000 Kill Team, dann das große Warhammer 40.000 und die neue Edition Kill Team. Meine Bemalskills sind ungefähr 1000% besser als damals mit Star Wars Legion und ich habe mehr Platz mit einer festen Ecke zum bemalen von Miniaturen. Doch Legion? Das interessierte mich eigentlich nicht.
Und dann kam Ines. Ines, Tabletop-Hobby-Nomadin mit ranghöchsten Orden schwärmt von Legion ohne Ende. “Jaja!” sagte ich. “Das Aktivierungssystem nervt und asmodee kann doch gar keine richtigen Tabletops!” Doch Ines schwärmte weiter und nicht nur das, auf Disney+ lief auch noch Obi Wan Kenobi die Serie (ich LIEBE sie und jeder der sie nicht liebt ist kein Star Wars Fan PUNKT!). Der Star Wars Hype war entzündet. Ne Runde Battlefront 2 am PC und ein neuer Durchgang Star Wars: Knights of the Old Republic auf der Switch beförderte mich Schnurstracks wieder ins Star Wars Universum. Während ich diese Zeilen hier schreibe schaue ich nach links zu meinem Regal und sehe meine Sammlung Star Wars FFG Rollenspielbücher – irgendwie vermiss ich diese Runde auch.
Was es jetzt noch brauchte, war ein Quäntchen Frust. Frust über das große Warhammer 40.000 und die Gerüchte zur bereits nächstes Jahr kommenden 10ten Edition. Fuck. Dann ist meine ganze Armee wieder nichtig. Ich will das nicht mehr. Ich will ein stabiles System und hey – ich bin grad im Star Wars Hype.
2 Tage hab ich widerstanden und dann den Bestellen-Knopf gedrückt. Star Wars Legion Clone Wars Grundbox und die Aufwertungskarten I und II – man will ja gleich alle Optionen haben.
Und hier sitz ich nun, schreibe diese Zeilen und warte auf DHL. Und ob ihr es glaubt oder nicht, genau jetzt kommt DHL und überbringt mein Paket. Deswegen mach ich hier erst Mal Schluss – ich schreib weiter, nachdem ich mich der Box gewidmet hab‘ 😀
So, Zeit weiter zu schreiben. Das erste Material ist gesichtet, die ersten 2 Klontrupps aus je 7 Klonen, sowie Obi-Wan Kenobi sind zusammengebaut. Doch Schreck! Bei dem BARC-Gleiter fehlen die Beine für den Beifahrer. Dachte ich zumindest… Genau in dem Moment wo ich das Support-Ticket abschicke, sind die Beine da. Sorry asmodee 😉
Die Modelle der Klone haben eine super Passgenauigkeit, da bin ich echt beeindruckt, denn Star Wars Legion verwendet größtenteils PVC-ähnliches Plastik und kein Hartplastik wie zum Beispiel Warhammer 40.000. Daraus und aus den durchaus kleineren Figuren resultiert auch ein geringerer Detailgrad, insbesondere bei kleinen Details und scharfen Kanten.
Der Vorteil von PVC: Es bricht nicht so leicht. Der Nachteil: Es biegt sich sehr leicht. Und so hat mein Obi-Wan direkt Mal mit einem schlapp runterhängenden Lichtschwert zu kämpfen. Direkt hab ich Jar-Jar Binks im Ohr “OBI!!!” – Komm, so schlimm ist es doch nicht für mich kämpfen zu müssen ;).
Die Droiden überraschen dadurch, dass diese in Gussrahmen geliefert werden. Ich kannte bis jetzt kein Legion Produkt, dass im Gussrahmen kommt. Gut, die Droiden sind dünn und filigran, da ist das vielleicht sogar besser, doch der Gussrahmen bringt neben extra Arbeit auch einen Vorteil mit sich – die Miniaturen sind detaillierter (sofern Droiden Details haben), die Kanten schärfer. Naja – erst Mal egal. Oberste Priorität haben für mich die Truppen der Republik. Denn die nächste Bestellung ist bereits geordert. Weitere Klone, Anakin Skywalker und passende Upgrades. Und wisst ihr was? Ich kann es kaum abwarten.
Jetzt muss ich mich nur noch entscheiden, mit welcher Technik ich die Klone bemale. Weiße Rüstung zu bemalen klappt normalerweise am besten mit weißer Grundierung. Dann kein reines weiß benutzen, sondern ein helles grau und reines weiß als Highlights. Aber ich bin mir nicht sicher – ich möchte auch gerne oil washes an den Jungs ausprobieren.
“Hmmm… schwierige Entscheidung du vor dir hast. Einen Weg du finden musst!”
– Yoda (irgendwann, bestimmmt).
Mittlerweile ist 19 Uhr. Ich fluche. Gussgrate entfernen bei kleinen Miniaturen aus PVC ist sicher eine Erfindung aus Dantes Höllenkreisen. Nur welche Sünde habe ich begangen um so zu leiden? Ach ich vergaß – die Gier, schließlich ist die nächste Star Wars Legion Bestellung ja schon unterwegs. Also vierter Kreis der Hölle – na spitze.
„Auch hier sah ich ein Volk von verlorenen Seelen,
weit mehr, als oben waren: sie drückten ihre Brüste
gegen enorme Gewichte, und mit wahnsinnigem Gebrüll
rollten sie aufeinander zu. Dann in Eile
rollten sie sie zurück, und die einen schrien:
„Warum hortet ihr?“ und die andere: „Warum verschwendet ihr?““
– Dante Alighieri: Göttliche Komödie
Tja, warum horte ich auch… ????
Na gut, weiter geht’s. Den vierten Kreis der Hölle hinter mir geht’s ans Grundieren. Weiß (Vallejo Primer white), dann mit stark verdünntem Corax White drüber und ein Wash aus Ulthruan Grey für die Vertiefungen. Corax White für zu dunkle Stellen und am Ende reines Weiß (z.B. Air Color White) für Highlights – das müsste passen für meine lieben Klone.
Zumindest war das der Plan. Aber nur wenige Pläne überleben die Begegnung mit der Realität und so muss ich feststellen: Klappt nicht. Also Planänderung. Grundiert sind die Minis. Das bleibt. Danach kommt weiterhin dünn Corax White drüber und dann ein Wash aus Celestial Grey um danach mit Vallejo Air Color White trockenzubürsten. Ja trockenbürsten mit Air Color – also eigentlich nass bürsten. Klappt wunderbar mit den richtigen Pinseln (Army Painter Drybrush). Noch etwas Black Templar Black (Contrast Paint) für die Waffen und den Gürtel, etwas Black Ink für die schwarzen Visiere und die Klone sind fast ready – fehlen noch farbliche Markierungen für das Squad und die Base gestaltung. Läuft doch! Macht dieses Mal mehr Spaß als die Stormtrooper damals? Naja, nicht wirklich. Aber es ist einfacher, weil ich heute fähiger bin.
Da fällt mir ein, was macht denn meine zweite Star Wars Legion Sendung? Hmm, “Warten auf Weitertransport” – na toll. Los DHL, beweg dich! Morgen hab ich etwas Zeit zum basteln und mit einer 12 Wochen alten Tochter ist Zeit wirklich rar!
Hat doch alles geklappt, naja bis auf das DHL kam, während ich gerade Kumpels zum Dune Imperium spielen da hatte. Also musste das auspacken warten.
Loot ausgepackt (und vergessen Foto zu machen) und weiter gehyped. Klontruppen Phase II, Spezialisten der Republik, Upgrade Klontruppen Phase I, ARC Truppen sowie Anakin Skywalker kommen zu meiner Armee hinzu. Der Pile of Shame wächst und ich weiß immer noch nicht, wie ich die Jungs (Sind echt nur Jungs – weil Klone aus Anfang des Jahrtausends!) anmale.
Ein Video hier, ein Video dort, frustriert werden noch fehlende Farben bestellt. Sorastro arbeitet super mit dem Contrast Paint Apothecary White – aber es ist Freitag. Der Kram kommt also frühestens Montag an… Samstag bin ich auf ner Hochzeit, aber was mach ich Sonntag? ARGH! Das Thema lässt mich nicht los. Und so probier ich weiter rum, lerne, dass die Figuren sich mit Terpentin-Ersatz gut entfärben lassen und finde auf einmal die Lösung!
Seht her:
Die Lösung? Weiß grundieren (Vallejo White), dann Air Color White als Grundfarbe und danach einen Nuln Oil Wash, aber stark verdünnt so 1:1 mit Thinner Medium und etwas Airbrush Thinner. Während das Zeug noch nass ist mit einem trockenen Pinsel von den Rüstungsteilen wegnehmen und sobald alles trocken ist schön mit weiß trocken bürsten. Voila – Weiße Rüstung mit Schatten. Ich bin so happy und übermotiviert, dass ich mich sehr darauf freue weiter zu malen.
Und da sind sie nun – meine Klontruppen mit unterschiedlich farblichen Markierungen die ganz sicher irgendwo genau so in den weiten der Galaxis in den Klonkriegen gekämpft haben – alles 100% Kanon.
Jetzt wird’s Zeit für das erste Gefecht!
Übungsgefecht oder wie es neuerdings heißt: Skirmisher – 500 Punkte Republik gegen 500 Punkte Separatisten. Genau das gibt die 2 Spieler Clonewars-Box tatsächlich her und das ist spitze, auch wenn normalerweise mit 800 Punkten gespielt wird. Ich hab natürlich mit meinen Klontruppen mehr Optionen, beschränke mich aber auf die Einheiten der Grundbox, einzig der BARC-Speeder wird durch einen Trupp Klone Phase II ersetzt. Ich mag Fahrzeuge nicht ????.
Bei 500 Punkten wird auf 90x90cm gespielt. Easy! Bei 800 Punkten (Standard) wird auf 180×90 gespielt was echt krass ist, wenn man bedenkt, dass Star Wars Legion noch Platz für die Karten benötigt. Mein Tisch hat 120×180 und das reicht also gerade so für Star Wars Legion – uff.
Ein weiterer Star Wars Legion Shopping-Rausch
Das Bemalen der Miniaturen ging dann in der Mehrheit doch schneller als erwartet, was sehr sehr positiv ist, denn es zeigt, dass es möglich ist mit voll bemalten Armeen anzutreten. Armeen? Moment – ich wollte doch nur die Galaktische Republik spielen. Tja… aber General Grievous ist so cool. Ach f*** it. In Zeiten der Krise kann einen Plastik über alles hinwegtrösten oder? Also wurde erneut bestellt:
Großer Loot – und als Ergebnis stehen damit zwei 800pkt Armeen mit Optionen zum ausprobieren. Star Wars Legion hat mich und das in erster Linie durch Welt, Artwork und positiv gemeinte “Einfachheit” der Miniaturen. Aber tatsächlich auch durch das Spielerische – aber dazu später mehr 😉
Ist das übertrieben? Ja sicher! Total eskaliert, absolut unvernünftig – aber hey, manchmal muss das eben sein 😀
Im Einzelnen gab es für die Galaktische Republik: Padme Amidala, Klon Captain Rex und einen AT-RT. Die Charaktere möchte ich einfach Stück für Stück alle haben, denn das ist das ikonische an Star Wars Legion. Amidala hat dabei auch noch einen wirklichen Nutzen für meine Armee und auch um Klon Captain Rex kann man interessante Konzepte bauen – denn der General muss nicht immer der Fokus der Armee sein ;).
Für die Seperatisten gab es Count Doku (muss man das erklären?), Cad Bane (der braucht auch keine Erklärung oder? :D), die Spezialisten der Seperatisten, den Super-Taktikdroiden und die IG-100-Magnawächter. Besonders die Magnawächter find ich spitze und sorgen für mehr Optionen in der Armee.
Insgesamt war es das aber noch nicht… Bei der ein oder anderen Amazon Bestellung kam noch etwas mi
Das Set Zielmarker, das Zubehörset für mehr Würfel, das B1-Droiden-Upgrade sowie die B2-Droiden.
Alles zusammen ergibt das dann folgendes Bild an Erweiterungen, die ich nach der Clone Wars Grundbox gekauft habe (naja und ein bisschen mehr ehrlich gesagt… Es gab noch Loot Runde 4 ????:
Die erste Partie Star Wars Legion
Zum Glück dauerte es nicht lange, bis mein Schwager Bock auf eine Partie hatte. Gesagt getan, er nahm die Separatisten mit General Grievous, ich die Galaktische Republik mit Obi-Wan Kenobi. Schnell zwei 500 Punkte Listen zusammengeklickt und ab gings…
… ans Regeln lernen. Das hatte ich einfacher in Erinnerung. Rundenablauf, Kampfablauf. Das ist ja noch easy. Aber ey, die Anzahl an Schlüsselwörter und deren Bedeutung – holla die Waldfee! Und dann liegt der Clone Wars Grundbox kein gedrucktes Referenzheft bei, so dass ich es nur am PC als PDF hatte und der PC stand zwar im gleichen Raum, aber in ner anderen Ecke. Ehrlich, das war ätzend. Auch wenn das Referenzheft in gedruckter Form schnell “outdated” ist – gerade zum lernen des Spiels gehört ein gedrucktes beigelegt und 87 Seiten druckt man sich jetzt nicht einfach Mal eben so aus …
Ich würd’ ja jetzt gerne schreiben “Nach einer kurzen Erklärung ging’s direkt ins Gefecht”. Aber ne, Star Wars Legion ist im vollen Spiel kein “Bewegen, schießen, los geht’s!”-System. Sondern es hat alles was ein taktisch tiefes System benötigt. Ganz besonders die Sichtlinien- und Deckungsregeln sowie die unterschiedlichen Aktionen: Bewegung, Angreifen, Bereitschaft, Zielen und Ausweichen. Und innerhalb eines Angriffs haben wir noch so einige Finessen von unterschiedlichen Waffen bis zum Einsatz von Energie oder – als Verteidiger – die Ausweichmarker. Da gab es also einiges zu erklären und zu verinnerlichen und während der Partie nachzuschlagen. So ist es sicherlich normal, dass man in den ersten Partien eigene Fähigkeiten und Upgrades vergisst oder nicht optimal nutzt geschweige denn eine Ahnung davon hat, was der Gegner kann. Aber hey, das macht doch den Reiz ein neues System zu erkunden aus! Star Wars Legion ist bei mir aber gekommen um zu bleiben.
So kam es, dass in der Partie die Mission daraus bestand, an den anderen Spielfeldrand zu kommen. Und was machen meine Klone? Verschanzen sich erst Mal! Oh man! Ey Obi, noch nie was von “Play the fucking objective!” gehört? So wird das nix!
Und es wurde noch zwei Mal nix, als meine Klone (und ich) feststellten, dass Generel Grievous ein verdammt schneller fieser Droide (schaut oben auf dem Bild, so schnell ist der!) ist. Die B1 Droiden sind auch gefährlicher als sie aussehen, ob ihrer Masse und die Droidekas stellten so ein Schreckensszenario dar, auf das ich mich viel zu sehr fokussierte. Was soll ich sagen: Nach Runde 4 von 6 war das Ding gegessen und General Grievous durfte seiner Laserschwertsammlung das von Obi-Wan hinzufügen. Doch keine Sorge! Ich komme wieder! Dieses Mal mit Anakin Skywalker und Padme Amidala! Aber nicht zum Liebe machen, ne ne. Es wird Droidenschrott hageln!
Mehr dazu dann im nächsten Artikel – aktuelle Artikelideen: Vorstellung meiner beiden Armeen und Gedanken dazu, Zukünftige Anschaffungspläne, kurze Berichte gespielter Partien. Na wie klingt das? Habt ihr Bock drauf? Ich hab Bock!
Star Wars Legion Grundspiel oder Erweiterungen kaufen?
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Bei der hier vorgestellten Version der deutschen Neuauflage von Star Wars Legion handelt es sich um ein von Alex selbst gekauftes Exemplar. Mehr zum Thema Affiliate Links und Rezensionsexemplaren findet ihr in unserer Erklärung zur Transparenz.