SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 1 Minute
Ein Spiel entwickelt von Julien Vergonjeanne
erschienen bei Lucky Duck Games
Was macht der Ninja, wenn er mal wieder Bock auf einen richtig tollen Smoothie hat? Richtig, er zerschneidet Flugobst. Aber nicht nur einzelne Früchte. Körbeweise muss das Zeug ran. Schließlich ist der Job hart und der Körper kann alles an Vitaminen brauchen, was er so bekommt. Was lernen wir daraus? Überhaupt nichts, denn, wer einen Zweck hinter einer einfachen Spiele-App sucht, überschätzt den Anspruch auf Storytelling der jeweiligen Macher. Damit man nun nicht unbedingt alleine vor dem Bildschirm versauert, kann man mit „Fruit Ninja: Combo Party“ mit Freunden am Tisch hektisch zucken. Ob man damit besser bedient ist, erfahrt ihr weiter unten.
(Karl Ferdinand Gutzkow)
„Fruit Ninja: Combo Party“ wird gegeneinander gespielt. Jeder Spieler versucht lukrative Kombinationen aus Fruchtkarten zu sammeln. Gleichzeitig gilt es einen Überblick über die Karten auf dem Tisch zu bewahren. Denn liegen mindestens 2 gleiche Früchte aus, muss man schnell nach dem Schwertgriff schnappen, um Bonuskarten zu erhalten.
In dieser Galerie findet ihr einen kurzen Ablauf des Spiels:
(Georg Christoph Lichtenberg)
Wie setzt man eine App als Brettspiel um? Im Falle von „Fruit Ninja“ nimmt man ein bisschen „Halli-Galli“, mischt das mit „7 Wonders“ und mengt noch einen kleinen Sammel-Aspekt dazu. Fertig ist die Laube. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich wirklich schlimmes in der Schachtel vermutet hatte. Ein Handy-Spielchen, das vorwiegend auf Reaktion setzt und keinerlei planerischen Anspruch besitzt, konnte ich mir auf dem Spieltisch einfach nicht so richtig vorstellen. Das Ergebnis löst nun bei mir keine Begeisterungsstürme aus, ist aber weitaus spielbarer, als meine Befürchtungen vermuten ließen.
Natürlich ist „Fruit Ninja: Combo Party“ als Reaktionsspiel nicht jedermanns Sache. Es wird zu Streitigkeiten kommen, dass jemand seine Karte zu langsam umdrehte und dadurch einen Vorteil erlangte. Gleichzeitig werden eher langsame Menschen (nicht negativ gemeint, ich bin auch einer von diesen) den Schwertgriff wahrscheinlich nie in die Hände bekommen. Und lässt man diesen Aspekt mal außen vor, bleibt eigentlich nicht mehr allzu viel Spiel übrig. Man sammelt Früchte und versucht abzuschätzen, was man so in die Hände bekommen könnte. Ende.
Ja, man kann seinen Spaß haben, aber dieser wird genauso schnell verblassen, wie in einer Free-to-Play App, die einem plötzlich erzählt, dass man doch Diamanten kaufen soll, damit man weiterspielen kann. Für dauerhafte Unterhaltung fehlt dem Spiel einfach das nötige Fleisch auf den Rippen. Dennoch kann man „Fruit Ninja: Combo Party“ ganz gut nutzen, um mit Freunden oder Verwandten zu spielen, die mit dem Hobby an sich nichts am Hut haben. Denn von der App hat jeder schon gehört und die wenigen Regeln sorgen dafür, dass man sofort loslegen kann.
Da sich in meinem Regal jedoch bereits viele andere (neudeutsch genannte) Gateway-Titel befinden, die sogar mir Spaß machen, brauche ich „Fruit Ninja: Combo Party“ nicht unbedingt. Aber ich bin auch ein Bewegungs-Idiot und werde auch nach hundert Partien den Schwertgriff nicht schnell genug erreichen.
Fruit Ninja: Combo Party – Lucky Duck Games – 2018 von Julien Vergonjeanne
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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