SPIELSTIL Rezension

Dam It – Huch! – 2018

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Graeme Jahns
erschienen bei Huch!

Oh Biber, welch unverstandenes Wesen. Als Baumeister der Natur lebst du ein Leben als Hassobjekt von Wald- und Landbesitzern. Wo du edler Flachschwanz doch nur eines möchtest. Ein sicheres Heim in schöner Wasserlage. Deine Nachkommen beschützend bestreitest du ein gefährliches Leben. Oh Biber, ich wäre so gerne wie du.


Glück, das ist einfach eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis.

(Ernest Hemingway)

In „Dam It“ fischen wir Karten aus dem Fluss, welche wir hoffentlich für den schönsten Damm nutzen können. Dabei müssen wir mit unseren Holzwürfelchen geschickt vorgehen, um nicht den einen oder anderen Gummistiefel untergejubelt zu bekommen. Denn nur, wer am Ende die meisten Punkte hat kann gewinnen.

In dieser Galerie findet ihr einen kurzen Ablauf des Spiels:

Wir lassen heute drei Biber im Kampf um den schönsten Damm antreten.
Dies ist die Startauslage.
Unser Mitspieler beginnt und nimmt die vorderste Karte.
Diese landet auf seiner Hand.
Danach wird der Fluss wieder aufgefüllt.
Wir entscheiden uns für die vorderste Karte.
Ein paar Runden später liegt am Anfang der Reihe die erste Müllkarte, welche wir nicht nehmen möchten.
Wir legen also einen unserer Holzsteine auf diese und erhalten dadurch Zugriff auf die zweite Karte.
Einer unserer Mitspieler ziert sich nicht so und nimmt die vorderste Karte, auf der inzwischen 2 Holzsteine liegen.
Das Holz landet im eigenen Vorrat.
Der Müll muss sofort im Damm verbaut (heißt gesammelt) werden.
Einige Runden später nehmen auch wir eine Müllkarte auf. Diese entsorgen wir aber sofort mit unserem Müllbiber, den wir auf der Hand hatten.
Wieder etwas später nehmen wir uns nichts aus dem Fluss, sondern wollen an unserem Damm bauen. Wir legen Baukarten aus, die jedoch alle aus unterschiedlichen "Blättern" bestehen müssen. Mit diesen erhalten wir 9 Baupunkte. Das ist uns noch nicht genug. Wir werfen zusätzlich einen Müllbiber ab, der 2 Baupunkte wert ist. Dadurch dürfen wir uns die teure 11-er Dammkarte nehmen und einbauen.
Das Spiel endet, wenn der Fluss nicht mehr aufgefüllt werden kann oder alle Dammkarten verbaut sind. Dann wird abgerechnet. Die Dammkarten geben die aufgedruckten Punkte, die Müllkarten entsprechen je nach Anzahl bestimmten Minuspunkten. Außerdem bekommen wir noch je 2 Holzklötzchen 1 Siegpunkt. In diesem Beispiel hätten wir also insgesamt 31 Punkte.

Kein besseres Heilmittel gibt es im Leid, als eines edlen Freundes Zuspruch.

(Euripides)

Der Name ist bei „Dam It“ Programm. Ich weiß, vom englischen her gesehen ist der wütende Ausruf nicht richtig geschrieben, aber ihr werdet fröhlich vor euch hin schimpfen. Denn das Spiel fordert förmlich dazu auf eure Gegner ins offene Messer laufen zu lassen. Dabei ist es nicht einmal richtig aggressiv oder konfrontativ. Aber ihr werdet in den Partien immer wieder auf kleine Spitzen treffen.

Das Spiel ist natürlich eher auf Familien oder Spieler, die sich auch an weniger komplexen Titeln erfreuen können ausgerichtet. „Dam It“ ist schnell erklärt, schnell gespielt und fordert förmlich zu einer weiteren Partie auf. Dabei ist es alles andere als fair und ausgeglichen. Es gibt kein Netz und doppelten Boden, der einem hilft. Auch die wirklich lukrativen Karten sind stark begrenzt. Dennoch oder vielleicht genau deswegen macht es einfach teuflisch Spaß.

Ihr habt schlechte Verlierer am Tisch, die alles persönlich nehmen? Dann legt „Dam It“ bitte sofort wieder beiseite. Ihr könntet damit einen handfesten Streit auslösen. Aber mit der richtigen Truppe, die eine weitere Müllkarte auf dem Stapel eines Mitspielers genüsslich süffisant kommentieren, zeigt das Spiel einen wunderbaren Unterhaltungscharakter.

Ja, wir haben die Mechanismen bereits in anderen Spielen gesehen. Aber hier passt die Komposition einfach. Gewürzt wird das Ganze dann noch mit dem einen oder anderen bildlichen Hinweis auf die Pop- und Spielkultur und trifft damit genau meinen Humor. So wird ein gute Laune Spiel dann noch erfolgreich abgerundet.

Dam It!

Huch! 2018


Autor: Graeme Jahns
Dauer: ca. 15 Minuten
Spieler: 2 – 4
Schwierigkeit: Einsteiger

Anmerkungen

Dam It – Huch! – 2018 von Graeme Jahns

  • Erscheint bei Huch!
  • Für 2 – 4 Spielende und dauert ca. 15 Minuten
  • Am besten geeignet für Einsteiger

Spielstil – Wertung

Christian:

9/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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