Mit #BG2GETHER wollen wir uns, genau wie jeden anderen Monat, gemeinsam mit Kolleg*innen einer weiteren Frage stellen. Diesmal werden wir wieder einmal zurückblicken. Uns selbst analysieren und auch das eine oder andere Geständnis abliefern. Denn wir fragen uns:
Frage des Monats April 2025
Welches sind denn die ältesten Spiele, die du besitzt und immer noch regelmäßig spielst? Bist du im Hype Train gefangen oder doch eher die Fraktion früher war alles besser? Wie haben sich Spiele für dich im Laufe der Zeit verändert und was würdest du dir denn zurückwünschen?
Auch wenn ich mich noch wie Mitte 20 fühle oder entwicklungstechnisch irgendwo in der Pubertät stehen geblieben bin, muss ich mir eines eingestehen. Ich werde Schritt für Schritt älter. Ist das etwas Negatives? Definitiv nicht. Vor allem dann, wenn man sich geistig beweglich hält. Brettspiele sind da ein gutes Mittel. Sich seiner Neugier zu bewahren ein anderes.
Dennoch trägt man die im Laufe der Zeit angesammelten Erinnerungen bei sich. Die schlechten wie auch die guten. Und dazu gehören dann eben auch Erinnerungen an alte Spielezeiten. So manch Brettspiel befindet sich nur noch in meiner Sammlung, weil ich mich an die Freude erinnere, die ich früher hatte. Nicht, weil sie mich auch heute noch immens begeistern würden.
Und so hat sich auch die ein oder andere ältere Perle bei mir eingefunden. Vor allem auch deswegen, weil ich immer hier gerufen habe, als ich gefragt wurde, ob ich die alten Spiele denn noch haben möchte, die bei meiner Verwandtschaft aussortiert wurde. Müsste ich spontan beantworten, welches die ältesten Spiele in meiner Sammlung sind, könnte ich jetzt nicht direkt darauf antworten. Aber zum Glück gibt es ja noch den Zusatz, die du heute noch spielst.
Da gibt es vor allem einen Titel. Vielleicht peinlich, dass ich das jetzt offen ausspreche, aber was solls? Ich spiele mehrmals im Jahr das Fraggles Spiel von Ravensburger. 1984 erschienen und mit einem sagenhaften BGG Rating von 5,4. Aber was soll ich sagen? Hier zählt nicht das Spiel selbst, sondern das wärmende Gefühl, das es in mir auslöst. Schon ein Blick auf die Schachtel reicht, damit ich mich einfach gut fühle. Darum ist es auch kein Wunder, dass es in unserem Spiele der Kindheit Video auftaucht.
https://youtu.be/-jNJ2IFCjzU
Früher war eh alles besser!
Ich gehöre nicht zu den Menschen, die rückblickend alles schönreden. Hierzu habe ich gerade gestern ein schönes Zitat von Karl Valentin gelesen. „Heute ist die gute alte Zeit von morgen“. Und das stimmt eben auch. Immer hört man, dass früher alles besser war. Dass die Jugend von heute nichts taugt. Mich würde nicht wundern, wenn das nicht bis zum Anbeginn der Menschheit zurückverfolgt werden könnte.
Aber was bedeutet das fürs Spiel? Dass es früher eben anders war, aber genauso schön wie jetzt. Wobei man schon sagen muss, dass die Anzahl der billigen Würfel-Laufspiele im Laufe der Zeit abgenommen haben. Zumindest gefühlt. Das Design von Brettspielen ist moderner geworden. Und größtenteils vielleicht auch interessanter. Wobei ich ein Gefühl habe. Die Kennerspiele mit wirklich bösartiger Interaktion haben immens abgenommen. Denke ich an früher zurück, waren es gerade die Spiele, die mich so richtig begeistert haben. Aber vielleicht existieren sie noch und ich erkenne sie in der Flut an Neuheiten nur nicht mehr?
Zum Glück haben wir inzwischen diese immense Auswahl. Denn da ist für jeden etwas dabei. Und ich lerne gerne ständig etwas Neues kennen, möchte dabei aber meine liebsten Spiele nicht aus den Augen verlieren. Eines habe ich aber inzwischen verinnerlicht. Wenn der Hype Train mich mitzureißen versucht, suche ich erst einmal den Abstand dazu. Denn die Fallhöhe, die ein Hype in mir aufbaut, hält kein Spiel stand. Und das Scheitern an den eigenen Anforderungen ist einfach nur schade.
Und was lernen wir daraus?
Dass man einfach das spielen sollte, was einem Spaß macht. Jeder Moment, jede Stimmung hat sein passendes Brettspiel parat. Mal sind es gerade die einfachen, mal ein Anfall von Nostalgie und zu einer anderen Zeit der Hinrzwirbler, die einem Freude bereiten. Lässt man sich keine Scheuklappen aufsetzen, wird man dabei auf jeden Fall eine tolle Zeit haben.
Erik
Ich würde auch gerne einen Artikel zu dem Thema schreiben. Darf ich als „normaler“ Blogger auch mitmachen oder muss ich ein Brettspielblogger sein? Und wann ist denn der Teilnahmeschluss?