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SPIEL 2021 – Thorstens Reisebericht

Lesezeit: 6 Minuten

- 20.Okt.2021

Endlich war es wieder so weit. Die SPIEL 2021 stand an und dieses Mal waren Robert und ich mit dabei. Ich möchte euch ein wenig von meinen Eindrücken und Impressionen von der Messe erzählen. Bilder von interessanten Spielen dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Die Anreise zur SPIEL 2021 – 13.10.2021

Im Laufe der letzten Jahre haben sich bei uns ein paar Rituale in Bezug auf die Reise zur SPIEL eingeschlichen. Traditionell spielen wir im Zug und genießen dazu Produkte internationaler Bierbraukunst. Kredenzt wurden dieses Jahr Biere von der isländischen Brauerei Einstök ein ‚Toasted Porter‘ von der österreichischen Brauerei Rieder ein ‚Rieder Schwarzmann‘ und von der deutschen Brauerei Grevensteiner ein ‚naturtrübes Landbier‘.

Dazu vertrieben wir uns die Fahrtzeit mit dem Kartenspiel ‚Die Crew‘ und einem all-time Klassiker ‚Die BAHN – Thank you for travelling with‘. Letzteres überraschte uns auch dieses Jahr mit einem netten bekannten Twist. Es war der Klassiker: „Durchfahren verboten. Ihr Zug hält irgendwo, bitte steigen Sie um.“ Wir haben es professionell gemeistert.

Tag 1 der SPIEL 2021 – 14.10.2021

Nach zwei Jahren betrat ich also wieder die heiligen Hallen, dieses Jahr durch die Halle 3. Vieles wirkte vertraut. Direkt am Eingang der SPIEL 2021 gaben die Verkaufsstände von Spielzeit und SpielBar mir einen ersten Überblick über die zu erwartenden Preise und das Angebot.

Ich begab mich Richtung Norden, um meine Lootliste abzuarbeiten. Schließlich war ich ja nicht zum Vergnügen hier. ? Ich kam an dem Stand von This Way! vorbei, die einen Prototypen ihres Spiel I C E dabeihatten. Das Brett beeindruckte. Die Spielenden leiten eine Expedition, deren Aufgabe es ist, sich durch Eisschichten durchzuarbeiten und Artefakte freizulegen. Selten, dass man ein fünf Pappschichten hohes Brett sieht.

Ice Prototyp

 

Weiter ging es Richtung Norden in der Halle 3. Dabei kam ich bei PLAN B vorbei und mir gelang es, einen Blick auf die Neuauflage von Great Western Trail zu erhaschen. Endlich gibt es Beutel mit Zahlen drauf. Auch gefallen mir die zweischichtigen Spielerboards. Außerdem verrutschten die Chips nicht mehr.

Das überarbeitete Great Western Trail

Durch das Atrium ging es weiter zur Halle 2. Dort hatte ich die Gelegenheit, bei XOLLOX Games das Spiel The Fog – Escape from Paradise zu spielen. Der Autor Robert Müller-Reinwarth persönlich nahm sich die Zeit, mir sein Spiel zu erklären. Bei The Fog müssen die Spielenden die Mitglieder von drei auf einer Insel lebenden Stämmen mit Booten evakuieren. Die Insulaner bewegen sich auf Hexfeldern aus dem Dschungel auf die Boote zu. Mittels verschiedener Bewegungsarten wie Springen, Vordrängeln etc. bewegen sie sich vorwärts. Hindernisse wie Felsen oder Baumstämme hindern sie dabei. Es ist ziemlich taktisch. Jeder Spielende hat nur eine begrenzte Anzahl vom Bewegungspunkten und die Bewegungsarten kosten entsprechend viel. Das bedeutet, dass man je Runde nicht alle seine Stammesmitglieder bewegen kann. Entscheidungen, Entscheidungen. Wir haben es zu zwei gespielt und es hat richtig Spaß gemacht. Ich hoffe euch bald mehr von dem Spiel erzählen zu können.

Links Robert Müller-Reinwarth, Rechts Thorsten bei der Arbeit

Gleich gegenüber hatte MasQueQca seinen Stand errichtet. Wie ich in meiner Fokusliste zur SPIEL 2021 schrieb, hatte ich ein Auge auf das Spiel Corduba 27 A.C. geworfen. Nun hatte ich die Gelegenheit, das Spiel aus nächster Nähe zu sehen. Das Material wirkt gut, das Design ist ansprechend. Auch wenn es auf dem Bild jetzt nicht so wirkt, war das Spiel gut umlagert. Leider fand ich keine Gelegenheit für eine Testrunde. Ich bleibe jedoch auch hier dran.

Tag 2 der SPIEL 2021 – 15.10.2021

Gleich am Morgen ging es in die Halle 5. Dort hatten wir bei dem Stand von Taverna Ludica die Gelegenheit einer Einführung  in das Spiel ‚Die Verteidigung von Procyon 3‘.

Diese Edition wird mal viel Geld wert sein…

In diesem Sci-Fi-Kriegsspiel kämpfen Außerirdische und Menschen um die Vorherrschaft auf dem Planeten Procyon 3. Das Interessante an dem Spiel ist, dass zwei Spielende die Bodenstreitkräfte steuern, während zwei andere die Weltraumschlacht mit Raumschiffen bestreiten. Dabei spielt sich jede der vier Fraktionen unterschiedlich. Vielleicht es ist am ehesten mit VAST oder ROOT vergleichbar. Das Material wirkt hochwertig, die Minis laden zum Spielen ein. Jedoch gab es für mich persönlich einen ziemlichen Dämpfer. Um das Spiel zu spielen, müssen fünf Regelbücher studiert werden. Eines ist für das grundsätzliche Spiel vorgesehen. Dann hat jede der Fraktionen noch ein eigenes 25-seitiges Regelheft für seine eigene Spielweise. Das Spiel funktioniert nur mit allen vier Fraktionen. Für zwei Spieler wird es wohl eine Mammutaufgabe, jeweils beide Fraktionen zu steuern. Ganz zu schweigen, wie man das Spiel in einer adäquaten Zeit allen Spielenden erklären soll. Selbst ist der Spielende! Ich glaube, dass Spiel funktioniert mit einer festen Runde von Spielern, die sich regelmäßig treffen und die Zeit haben, sich in das Spiel ein zu arbeiten. Andere Gruppen können es dagegen schwer haben.

Zwei Spielstil-Blogger bei der Arbeit. Die Desinfektionsflasche gehört nicht zum Lieferumfang.

Als Nächstes ging es zu ION Games Design, wo uns der Autor Björn Ekenberg sein neues Spiel Dawn on Titan erklärte. Ein, wie er sagte ‚Familien Spiel‘ über die Besiedelung des Saturn und seiner Monde. Es wirkt schlicht im Design und bei den Regeln, entfaltet aber ein großartiges Potenzial. Die Spielenden verkörpern eine Firma, die mittels Raumschiffen Minen und Produktionsstätten auf den Monden des Saturn bauen. Da der Platz nicht ausreicht, dass Spielziel friedlich zu erreichen, ist man irgendwann gezwungen, die Konkurrenz mittels aggressiver Verhandlungen zur Übergabe ihrer Basen und Produktionsstätten zu bewegen. Dabei werden die Raumkämpfe mittels einem Stein-Papier-Schere-Prinzip ausgefochten.

Zuletzt waren wir noch bei Rudy3 Publishing und hatten die Gelegenheit, das Spiel Myraclia zu spielen. Die Spielenden repräsentieren mächtige Wesen, die es sich zur Aufgabe machen, einen Planeten bewohnbar zu machen. Die Felder des Planeten benötigen unterschiedliche Ressourcen zur Umwandlung. Diese werden in der ersten Phase des Zuges gesammelt und in der zweiten Phase direkt ausgegeben. Sind vom eigenen Zug Ressourcen übrig, wandern diese in einen allgemeinen Pool, mit dem die nachfolgenden Spielenden ihre Würfel umtauschen können. Gewonnen hat am Ende derjenige mit den meisten Siegpunkten. Das Artwork ist recht schlicht gehalten. Jedoch sind die Regeln klasse designend. Die Partie hat richtig Spaß gemacht.

Blick auf die finale Version zum Kickstarter

Resümee zur SPIEL 2021:

Für mich war es eine ruhige SPIEL 2021. Man merkte, dass die diesjährige Messe anders war. Es waren weniger Verlage da. Jedoch hat es aus meiner Sicht nicht geschadet. Man hatte Platz in den Gängen, ein richtiges Gedränge und Geschiebe wie in 2019 gab es nicht. Durch die fehlenden üblichen Verdächtigen hatte ich mehr Zeit, mich auf kleinere Verlage und deren Angebote zu konzentrieren. Es waren auch weniger Besuchende auf der Messe. Das hatte für mich den angenehmen Effekt, dass ich leichter einen Platz an einem der Tische bekam und in Ruhe diverse Spiele ausprobieren konnte. Ich hatte dabei nicht den Eindruck, dass sich die Besuchenden von der Gesamtsituation den Spaß haben vermiesen lassen.

Es war schwierig, die 1,5 m Abstand einzuhalten. Jedoch hat sich jeder Mühe gegeben, so gut es eben ging, die Maßnahmen einzuhalten. Dabei möchte ich meinen großen Respekt an die Spieleerklärenden an den Ständen der aussprechen. Es ist schon bei einer normalen SPIEL eine Herausforderung, sich gegen den Lärm zu behaupten. Mit den Masken war es bestimmt noch mal eine Kategorie schwieriger.

Es war eine tolle SPIEL 2021. Ich freue mich auf die SPIEL 2022.

 

Lust auf mehr SPIEL 2021?

Robert war das erste Mal auf der Messe und hat seine Erfahrungen in diesem Artikel festgehalten:

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Written by Thorsten Klauder
Brett-, Rollen- und Table Top-Spieler - zu wenig Platz für Spiele, zu groß das Shelf of ShameSo erreicht ihr ihn: Thorsten@Spielstil.net
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