„Fatal“ ist der Versuch einen Geldspielautomaten als Familienspiel umzusetzen. Damit nicht genug wurde in die kleine Schachtel noch das Fast Forward Prinzip hineingepackt. Heißt, alle Karten sind vorsortiert und man kann sofort losspielen, ohne eine Anleitung lesen zu müssen. Dazu werden bis zum Ende noch die ein oder andere Wendung im Spiel geboten. Ob das auf Dauer begeistern kann, lest ihr hier.
Das Glück ist eigentlich der Schlüssel aller unserer Gedanken.
(Carl Hilty)
Ohne zu viel zu verraten – denn die Überraschungen gehören zum Spielerlebnis – kann man sagen, dass Fatal ein Kartensammelspiel ist. Man versucht Kombinationen auf die Hand zu bekommen, die einem möglichst zum Sieg verhelfen. Zu Beginn ist das der höchste Wert in einer Summe aus drei Handkarten. Doch das ändert sich im Laufe des Spiels immer wieder. Karten werden dabei vom Stapel gezogen oder aus der Ablage genommen. Viele Sonderkarten sorgen für weitere Abwechslung. Am Ende einer Partie fliegen die Karten des Verlierers aus dem Spiel, so dass man sich Stück für Stück durch den kompletten Stapel arbeitet.
Da ich keine Geheimnisse verraten möchte, gibt es hier diesmal keinen Spielablauf, sondern einfach das Bild einer ganz einfachen Kartenhand, wie sie in den ersten Partien vorkommen könnte.
Das größte Glück und das größte Unglück ist, wunschlos zu sein.
(Carmen Sylva)
Wir haben zu dritt zwei unserer Familienspielabende gebraucht um den Kartenstapel von „Fatal“ einmal komplett durchzuspielen. Nicht unbedingt, weil uns das Spiel derart gefesselt hat, sondern weil es leicht von der Hand ging. So befanden wir uns nicht im Rausch der „nur noch eine Partie“ Gefühle, sondern waren einfach interessiert, was passieren würde. Dabei plätscherten die Partien auch eher vor sich hin. Es war fast egal, wer gewinnt, da man das Ergebnis zu wenig beeinflussen konnte. Dafür gibt es zu wenig eigene Züge, um die Kartenhand durch Glück oder gezielte Aktionen richtig zu beeinflussen. Das machte aber eine Niederlage auch weniger schmerzhaft.
Das „Fast Forward“ Konzept klingt an sich wirklich interessant. In der Umsetzung könnte es jedoch noch verbessert werden. Man wird während den Partien gern mit geänderten Regeln konfrontiert, so dass die aktuelle Sammlung plötzlich gar nicht mehr so gut ist, wie gedacht. Außerdem waren Karten dabei, die einen etwas ratlos zurückließen. Nicht, weil sie ungenau formuliert gewesen wären, sondern weil nicht klar war, ob bestehende Regeln im Spiel bleiben oder rausfliegen. Das sorgte dann immer kurzfristig für etwas Verwirrung.
Für uns war „Fatal“ zwar ein Spiel ohne wirkliche Höhen und Tiefen, aber voller abwechslungsreicher Ideen, die für kurzweilige Abende sorgten. Leider war das Spielerlebnis nicht so nachhaltig, dass man danach noch Revue passieren lässt, was alles passiert ist. Dafür fehlt es dann einfach an Emotionen, was uns dann auch davon abhielt „Fatal“ nach einmaligem Durchspielen weiter zu verfolgen.
Fatal
2F-Spiele
Autor: Friedemann Friese | |
Dauer: ca. 10 Minuten je Partie | |
Spieler: 3 – 5 | |
Schwierigkeit: Einsteiger |
Anmerkungen
Fatal – 2F Spiele – 2018
- Erscheint bei 2F Spiele
- Für 3 – 5 Spielende und dauert ca. 10 Minuten je Partie
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
Mehr Informationen zu Affiliate Links und Rezensionsexemplaren findet ihr in unserer Übersicht zur Transparenz und in den Bestimmungen zum Datenschutz.