SPIELSTIL Rezension

Captain Toad Treasure Tracker – Nintendo Switch – 2018

Lesezeit: 4 Minuten

Ein Spiel entwickelt von
erschienen bei

Kinder mögen keine Pilze. Außer sie haben einen knubbligen Körper, gehen aufrecht und hören auf den Namen Toad. Ein Begleiter von Mario, der passionierten Gamern bereits seit den 80ern bekannt ist. Als ich ihn damals in „Super Mario Bros“ immer wieder sehen durfte und er mir erzählte, dass die Prinzessin sich in einem anderen Schloss befindet, war die Freundschaft zwischen uns beiden nicht allzu groß.

Auch mit dem zweiten Teil von „Super Mario Bros 2“ (zumindest die westliche Version), war er nicht mein Favorit. Zwar spielbar, aber mit seinen kleinen Hopsern nicht meine bevorzugte Wahl. Erst im dritten Teil, als Toad Extras verteilte, freute ich mich über sein Auftreten. Dann ging es steil bergauf. Heute darf man ihn wieder steuern. In „Captain Toad Treasure Tracker“ – einem Switch Port des gleichnamigen Wii-U Titels – dürfen wir wieder Abenteuer mit dem Pilzkopf erleben. Wie er sich jetzt nach 30 Jahren Videospielerfahrung schlägt erfahrt ihr hier.


Der Zufall ist ein Rätsel, welches das Schicksal dem Menschen aufgibt.

(Christian Friedrich Hebbel)

In „Captain Toad Treasure Tracker“ steuern wir den gleichnamigen Pilzkameraden durch 3 Episoden mit insgesamt 64 Leveln. Später schaltet man noch eine Bonus-Episode frei, in der sich unter anderem die auf der Packung angekündigten, von „Super Mario Odyssey“ inspirierten Level befinden. Toad kann sich frei bewegen, Schalter betätigen und Dinge aus dem Boden ziehen. Kein Hüpfen und kein direktes Besiegen der Gegner. Für jedes Level muss man durch Manipulation der Kamera, Schalter oder zur Verfügung stehenden Gegenstände den Weg zum Stern finden.

Nebenbei gibt es immer 3 versteckte Edelsteine, die man zum freischalten von höheren Leveln benötigt. Dazu noch variable Bonusaufgaben, die eine andere Herangehensweise voraussetzen. Hat man ein Level bewältigt, gibt es zusätzlich die Möglichkeit mit „Pixel-Toad“ verstecken zu spielen.

In dieser Galerie findet ihr ein paar Eindrücke des Spiels:

Im Buch zur jeweiligen Episode wählen wir die Levels.
Bei den Rätseln im Spiel kommt vieles auf Perspektive und Timing an. Hier beispielsweise sieht man aktuell nur den Stern für das Levelende.
Bewegt man jedoch die Plattform wird noch ein versteckter Edelstein sichtbar, den wir einsammeln sollten.
Das Ziel jedes Levels ist jedoch das Erreichen des Sterns.
Dabei sind die Level recht vielfältig. Auch ein Zug kann als Kulisse dienen.
Später wird es mitunter wirr, wenn dann noch mit der Schwerkraft gespielt wird.
Manch Levelstruktur ist bereits ein einziges Rätsel.
Wenn man denkt, dass man alles gesehen hat, beweist einem ein übergroßer Pachinko Automat genau das Gegenteil.
Einzelbereiche lassen sich unter anderem auch mit Schaltern und Dreh-Elementen beeinflussen.
Ein kleines Highlight der Switch Version sind die an Super Mario Odyssey angelehnten Level.
Tauchen Gegner auf, gilt immer ausweichen und überlegen, wie man sie bewältigt.
Sogar Railshooter (mit Rüben) haben es ins Spiel geschafft.


Weisheit ist der Hirte der Geheimnisse, Klugheit der Jäger der Rätsel.

(Hans Kudszus)

„Captain Toad Treasure Tracker“ ist eines. Eine schöne Knobelei für Zwischendurch. Die Level sind ansprechend kurz gehalten, so dass man diese gerne erneut startet, um auch die letzten Geheimnisse zu finden. Sie bedürfen im ersten Anlauf doch etwas Hirnschmalz, um der Lösung auf die Spur zu kommen. Dabei sind die Rätsel niemals unmöglich schwer. Alle sind gut lösbar. Spätestens dann, wenn man ein wenig probiert und sieht, was passiert.

Dabei bietet „Captain Toad Treasure Tracker“ genügend Abwechslung. Natürlich besteht der Hauptteil des Spiels aus perspektivischen Leveln, dazwischen finden sich aber immer andere Herausforderungen und Herangehensweisen. Zusätzlich sind noch Stufen mit komplett anderem Aufbau eingestreut, die alles noch weiter auflockern. Dann gibt es noch Bonuslevel zum Sammeln von Münzen, Mumienlevel (die einen zum Speedrun zwingen) und und und. Eines kann Nintendo. Abwechslung.

Aber auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt. Die Münzen zum Beispiel dienen nur zum erhalten von Leben, die im Grunde genommen gar nicht benötigt werden. Ist man Game Over, startet man an derselben Stelle erneut. Ich persönlich hätte besser gefunden, wenn man mit dem gesammelten Vermögen etwas anderes anstellt. Dabei muss es nicht mal sein, dass man Ausrüstungen oder Fertigkeiten kaufen kann. Nehmen wir mal das erste „Wario Land“ vom Game Boy als Vergleich. Hier wurde je nach Münzenanzahl am Ende des Spiels ein anderes Zuhause gezeigt, das sich der Protagonist von seinem Reichtum gekauft hatte. Ein kleiner Anreiz, um nochmals loszuziehen und in einem Level mehr Münzen zu sammeln.

Auch die Endgegner sind zwar nett, aber zwei – die mehrmals auftreten – sind einfach zu wenig. Zumal sie immer auf dieselbe Weise zu besiegen sind. Hier hatte ich von Nintendo etwas mehr Einfallsreichtum erwartet. Auch der 2-Spieler-Modus hätte niemals integriert werden sollen. Dieser nimmt dem Spiel die Leichtigkeit und ist allesamt einfach eher nervig.

Dennoch ist „Captain Toad Treasure Tracker“ eine gute, gelungene Unterhaltung. Die Spieldauer ist mit knapp 6 Stunden relativ kurz. Aber selbst, wenn man die Hauptstory abgeschlossen hat, gibt es noch genügend zu Entdecken und Sammeln, um noch weiter spielen zu wollen. Aber Vorsicht, das Spiel ist einer der Vertreter der „nur noch dieses eine Level – Oh… wieder eine Stunde vorbei“ Fraktion.

Captain Toad Treasure Tracker

Switch


Developer: Nintendo
Spieler: 1 – 2
Schwierigkeit: Einsteiger

Anmerkungen

Captain Toad Treasure Tracker – Nintendo Switch – 2018 von

  • Erscheint bei
  • Für Spielende und dauert
  • Am besten geeignet für

Spielstil – Wertung

Christian:

7/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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