SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 1 Minute
Ein Spiel entwickelt von Wolfgang Warsch
erschienen bei Schmidt Spiele
„Die Quacksalber von Quedlinburg“ ist einer der drei Anwärter auf den Titel „Kennerspiel des Jahres“. Einer Auszeichnung, die auch heute unter der Spielgemeinschaft polarisiert. Schafft es dieser Bag-Builder, dass die Nominierung nachvollziehbar ist?
(Voltaire)
Bei „Die Quacksalber von Quedlinburg“ braut jeder Spieler sein eigenes Süppchen. Man kauft mit der Zeit immer weitere Zutaten, die man im eigenen Beutel sammelt. Während des Brauvorgangs zieht man Plättchen um Plättchen und legt diese in den eigenen Kessel. Dabei helfen die Sonderfertigkeiten der einzelnen Zutaten immer bessere Tränke zu brauen. Doch Vorsicht, der Kessel explodiert, wenn sich darin mehr als sieben Knallerbsen befinden.
Nach 9 Runden prüft man schließlich, wer die meisten Siegpunkte erreichen konnte.
In dieser Galerie findet ihr einen kurzen Ablauf des Spiels:
(Sprichwort)
Würde es offizielle Wetten auf das Kennerspiel des Jahres geben, wäre „Die Quacksalber von Quedlinburg“ mein Tipp Nummer 1. Es wirkt optisch ansprechend, hat spannende Momente und ist von vorne bis hinten zugänglich. Dabei bietet sich ein Spielgefühl, das weit vor dem bereits guten „Ganz schön Clever“ liegt.
Ja, es spielt im Grunde jeder für sich selbst. Aber das geht nicht nur flott von der Hand, sondern ist durch das „Zocker-Element“ spannend. Das ständige Beschimpfen des eigenen Beutels, wenn wieder eine Knallerbse kommt, obwohl die Chance dafür gering ist. Die Überlegung, ob man es nun wirklich wagen sollte, noch einmal hinein zu greifen, weil ein Rubin-Feld so nahe liegt. Der Aufschrei, wenn der Trank dann doch explodiert. Das sind pure Emotionen. Das ist, was der Begriff Spiel sein sollte.
Dabei ist „Die Quacksalber von Quedlinburg“ vollkommen hinterhältig und gemein. Man wird sich fast nur an die Momente erinnern, in denen man Knallerbse um Knallerbse zieht. Oder daran, dass die Sonderplättchen genau dann kommen, wenn man sie noch nicht brauchen kann. Und dennoch wird man Partie um Partie spielen und jede einzelne davon genießen. Durch die Varianz der Bücher, und damit der Bedeutung der einzelnen Zutaten, in immer neuen, wilden Kombinationen, kommt es zu genügend Abwechslung. Was in der einen Partie noch wunderbar klappt hat, ist in der nächsten bereits zum Scheitern verurteilt.
Für mich ist „Die Quacksalber von Quedlinburg“ ein sehr gutes Spiel, mit dem ich immer alle an den Tisch versammeln kann. Ein Spiel, mit dem ich durchwegs positive Erinnerungen verbinde. Ein Titel, bei dem tatsächlich immer alle am Zug sind, wodurch kaum Wartezeiten entstehen. Für mich steht es schon fest, das Kennerspiel des Jahres.
Quacksalber von Quedlinburg – Schmidt Spiele – 2018 von Wolfgang Warsch
Ein tolles Bagbuilding Spiel, das einen bis an die Grenzen des Glücks gehen lässt. Begeistert jung und alt.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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