Die Mathematik allein befriedigt den Geist durch ihre außerordentliche Gewissheit.
(Johannes Kepler)
„NMBR9“ ist ein kleines Puzzle-Spiel für Zwischendurch. Von einem Kartenstapel wird eine Nummer aufgedeckt, die jeder Spieler nun als Puzzle-Teil erhält. Dieses muss in die Auslage verbaut werden. Dabei muss man ab dem zweiten Zug direkt an ausliegende Teile anbauen. Das Kunststück dabei ist hohe Zahlen auf höhere Ebenen zu platzieren, denn nur so generiert man Punkte. Diese müssen dabei jedoch auf mindestens 2 Plättchen liegen und dürfen keine Löcher unter sich haben. Zum Schluss gewinnt, wer die meisten Punkte hat.
Bebilderte Beispielszüge findet ihr in dieser Galerie:
Wer die Geometrie begreift, vermag in dieser Welt alles zu verstehen.
(Galileo Galilei)
Wie ich bereits oben erwähnte, ist „NMBR9“ eines der Spiele, die man gemeinsam/einsam spielt. Der Gegner sitzt mit am Tisch, doch der Wettbewerb besteht lediglich darin, wer das Puzzle einfallsreicher aufbaut. Im Endeffekt reiht es sich dabei aber in viele ausufernde, thematische Eurospiele ein und ist mit ihnen in bester Gesellschaft. Jedoch ist mir auch bewusst, dass es viele Spieler gibt, die eine direkte Konfrontation bevorzugen. Diese können genau hier aufhören zu lesen. Ist nämlich der Einfluss auf Mitspieler ein KO-Kriterium für euch, seid ihr bei „NMBR9“ an der falschen Adresse. Aber, um eines gleich klar zu stellen. Mich hat dieser Umstand bei „NMBR9“ nicht gestört. Denn wir haben ja noch eine Meta-Ebene eines Spiels. Die Kommunikation. Diese ist für ein Spiel, wie „NMBR9“ natürlich nicht nötig, damit es funktioniert, aber dennoch kam es bei uns in jeder Runde dazu, dass man ein Jammern eines Gegners („Verdammt!!! Wegen einem Feld passt das nicht!“) genauso positiv auffasst und kommentiert, wie die eigene Lobhudelei („Hehe… eine 9 auf Ebene 4.“).
Zu einem weiteren, positiven Erlebnis führt die Einfachheit der Regeln. Man kann die Schachtel auf den Tisch stellen und einfach losspielen. Die wenigen, wichtigen Voraussetzungen sind in 1 – 2 Nebensätzen während einer Partie erklärt. Das holt dann vor allem Nichtspieler ab. Ich hatte mal eine Diskussion mit meinem Chef, der meinte, dass ein richtig gutes Spiel maximal 1 DIN A5 Seit an Regeln haben darf. Im Fall von „NMBR9“ stimme ich ihm zu.
Wobei „NMBR9“ uns zwar sehr gut unterhält, aber keinen wirklichen Sog ausgelöst hat. Also wir spielen es immer und immer wieder, aber nach ein paar Partien ist das Bedürfnis erst einmal befriedigt. Zumindest für diese Tageshälfte. Wobei ich gleichzeitig bei mir keine Abnutzungserscheinigungen feststellen konnte. Dadurch, dass die Plättchen unvorhergesehen erscheinen ist jede Partie anders. Dabei schafft es „NMBR9“ sogar, dass man das Spiel mag und im nächsten Moment hasst. Genau dann nämlich, wenn eine hohe Zahl erscheint, die der Gegner punkteträchtig verbauen kann und es bei einem einfach nicht aufgehen will.
Also, ist für mich „NMBR9“ weiterhin ein schönes Spiel für Zwischendurch, das trotz seiner kurzen Regeln nicht austauschbar und langweilig ist. Ein Spiel, das es, trotz seines abstrakten Auftretens schafft, Emotionen auszulösen. Und dennoch bin ich mir bewusst, dass „NMBR9“ polarisiert. Entweder es gefällt oder man kann überhaupt nichts damit anfangen. Nicht mehr, nicht weniger.
NMBR9
Huch! 2017
Autor: Peter Wichmann |
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Dauer: ca. 10 – 15 Minuten |
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Spieler: 1 – 4 | |
Schwierigkeit: Einsteiger |
Anmerkungen
NMBR9 – Abacusspiele – 2017
- Erscheint bei ABACUSSPIELE
- Für 1 – 4 Spielende und dauert ca. 10 – 15 Minuten
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
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