SPIELSTIL Rezension

Hanamikoji – Kosmos – 2017

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Kota Nakayama
erschienen bei Kosmos

Immer wieder liest man aktuell, dass die spielerische Hoffnung im asiatischen Raum liegt. Glaubt man den Befürwortern schlummern dort noch unverbrauchte Ideen und Talente, die es wert sich entdeckt und in den Westen gebracht zu werden. Mit „Hanamikoji“ hat sich Kosmos einen Titel für zwei Spieler gesichert. Klassisch japanisch versuchen wir die Gunst von Geishas zu erhalten, um Kunden in unsere Restaurants zu locken. Dabei ist zu beachten, dass Geishas entgegen so mancher verbreiteten Meinung keine Damen des horizontalen Gewerbes sind. Man könnte sie wohl eher mit unseren Alleinunterhaltern vergleichen. Nur mit etwas mehr Stil und Tradition. Wie viel Stil nun in „Hanamikoji“ steckt lest ihr weiter unten.

 

Man kann Verlust nicht lesen, nur empfinden.

(Die Geisha – Film)

Eine Partie „Hanamikoji“ kann innerhalb von wenigen Minuten entschieden sein. Schließlich haben beide Spieler im schnellsten Fall jeweils 4 Aktionen, bevor das Spiel vorbei ist. Dabei gilt es Geschenke für die Geishas zu sichern oder abzuwerfen. Doch gleichzeitig muss man versuchen den Gegner einzuschätzen, damit man die interessantesten Karten nicht an ihn verliert.

Einen bebilderten Ablauf einer Runde findet ihr in dieser Galerie:

 


1/27

Wir zeigen euch eine komplette Runde mit allen Aktionen.

2/27

Wir beginnen. Dies ist unser Blatt.

3/27

Wir wählen diese Aktion.

4/27

Das Plättchen wird auf die Rückseite gedreht, was anzeigt, dass wir sie bereits ausgeführt haben.

5/27

Für die Aktion legen wir 3 unserer Handkarten offen auf den Tisch. Unser Gegner darf sich eine davon aussuchen, was in diesem Fall nicht allzu schwer ist

6/27

Wir erhalten die übrigen zwei. Alle Karten werden sofort bei der passenden Geisha angelegt.

7/27

Unser Gegner wählt diese Aktion.

8/27

Er legt zweimal 2 Karten offen auf den Tisch.

9/27

Wir wählen zuerst eines der Pärchen.

10/27

Erneut werden die Karten sofort angelegt.

11/27

Wir sind wieder dran und ziehen eine neue Karte.

12/27

Als Aktion nehmen wir diese.

13/27

Es bedeutet, dass wir 2 Karten von der Hand wählen.

14/27

Wir legen diese unter das Plättchen. Die Karten werden diese Runde nicht gewertet.

15/27

Unser Gegner wählt diese Aktion.

16/27

Dafür legt er 3 Karten bereit.

17/27

Wir nehmen uns die angebotene 3 und legen sie an.

18/27

    Als nächstes folgt von uns diese Aktion.

    19/27

    Wir suchen eine unserer Handkarten aus.

    20/27

    Diese legen wir unter das Plättchen. Die Karte wird zum Schluss der passenden Geisha zugeordnet, jedoch fehlt unserem Gegner die Information, worauf wir es abgesehen haben.

    21/27

    Unser Gegner entscheidet sich 2 Karten aus der Wertung auszuschließen.

    22/27

    Nun führen wir unsere letzte Aktion aus.

    23/27

    Wir legen 2 Pärchen bereit, wovon unser Gegner sich zuerst eines aussucht.

    24/27

    Für uns bleiben diese hier übrig. Erneut werden die Karten sofort angelegt.

    25/27

    Als letztes platziert unser Gegner eine versteckte Karte.

    26/27

    Jeder hatte seine 4 Aktionen. Die "versteckten" Karten werden nun noch angelegt. Danach wird geprüft, wer die Gunst erhält.

    27/27

    Der Spieler, der die meisten Geschenke gemacht hat gewinnt die Gunst. Bei Gleichstand bleibt diese, wo sie ist. Hat nun ein Spieler 4 Geishas überzeugt oder 12 Gunstpunkte erreicht gewinnt er das Spiel. Ansonsten geht das Spiel weiter.

    Heute sind sogar die Kirschblüten eifersüchtig auf Sie.

    (Die Geisha – Film)

    Es ist gar nicht so einfach „Hanamikoji“ in einer Rezension gerecht zu werden. Denn es ist vielleicht in den Augen vieler nicht einmal ein richtiges Spiel. Wie denn auch, wenn das Ergebnis bereits nach wenigen Minuten feststehen kann. Auch die Beschränkung auf gerade mal vier Aktionen wird von manchem eher belächelt. Aber genau aus dieser Einschränkung bezieht „Hanamikoji“ seine Faszination. Denn das Spiel schafft es, dass man in jedem Zug vor der Wahl zwischen Pest und Cholera steht. Soll heißen, die Entscheidungen, die man trifft fühlen sich allesamt immens wichtig an. Gleichzeitig hat man aber immer das Gefühl, dass einem der Gegner oder das Spiel gerade ein Schnippchen geschlagen hat. Durch den kurzen Ablauf passiert das Ganze in einer Dichte, die einem große Spiele nicht zu vermitteln vermögen.

    Jedoch ist „Hanamikoji“ weiterhin eines. Kein Spiel für jedermann. Gut, die Regeln sind kurz und übersichtlich, die meisten Informationen sind zugänglich, aber es kann dennoch passieren, dass sich ein Spiel recht unbefriedigend anfühlen kann. Denn das Belohnungszentrum im Hirn, welches manche Spiele umschmeicheln, scheint hier überhaupt nicht tätig zu werden. Anders gesagt fühlt sich „Hanamikoji“ teilweise sogar eher meditativ und beruhigend an. Es nimmt einen direkt aus dem Alltag und der Reizüberflutung heraus und bietet einem genau 4 Schritte, in einer Runde, die zu bewältigen sind. Gleichzeitig sieht es unglaublich hübsch aus und entführt einen direkt an das andere Ende des Globus.

    Seid ihr neugierig und sucht auch mal Spiele außerhalb des grau-braunen-Euro-Einheitsbreis, dann könnte „Hanamikoji“ genau die Möglichkeit sein den spielerischen Horizont zu erweitern. Seid ihr eher die Traditionisten werdet ihr damit wohl keine allzu große Freude haben.

     

    Hanamikoji

    Kosmos 2017


    Autor: Kota Nakayama
    Dauer: ca. 5 – 15 Minuten
    Spieler: 2
    Schwierigkeit: Einsteiger – Fortgeschrittene

    Anmerkungen

    Hanamikoji – Kosmos – 2017 von Kota Nakayama

    • Erscheint bei Kosmos
    • Für 2 Spielende und dauert ca. 5 – 15 Minuten
    • Am besten geeignet für Einsteiger

    Spielstil – Wertung

    Christian:

    7/10

    Hinweis:
    Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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    Written by Christian Renkel
    Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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