Bei „Tara Wolf“ sind gewisse Ähnlichkeiten zu einer Videospielikone garantiert vollkommen unbeabsichtigt. Es ist ja auch reiner Zufall, dass die Namen ähnlich klingen und beide als Archäologinnen mit Waffen unterwegs sind. Und bevor ich mich hier noch um Kopf und Kragen rede gehen wir lieber zu dem über, weswegen ihr hier seid. Dem Spiel selbst.
Ein Grabjäger ist gut, zwei sind besser.
(Tomb Raider – Film)
In „Tara Wolf“ treten 2 Spieler gegeneinander an, um mehr Gräber als der Gegner zu erforschen. Hierfür werden Begleiter und Tiere angeworben und ihre Spezialfähigkeiten genutzt. In den Gräbern selbst kann man dem Gegenspieler mit Fallen und Untoten oder den mächtigen Papyruskarten ein Schnippchen schlagen. Alles nur, damit der Schatz des Grabes uns gehört. Doch Vorsicht! Nur, wer seine Ressourcen richtig einsetzt und zur richtigen Zeit blufft, wird siegreich sein. Wer zuerst 4 Gräber für sich gewinnen konnte gewinnt das Spiel.
Einen bebilderten Spielablauf findet ihr in dieser Galerie:
Für sie ist es eine Frage der Ehre – für mich eine Frage des Geldes!
(Tomb Raider – Film)
„Tara Wolf“ ist ein nettes, schnelles Spiel für 2 Personen, das an meinen geliebten Langzeitklassiker „Revolver“ dennoch nicht herankommt. Dafür ist das Spiel zu sehr glücksgeprägt. Es ist immens entscheidend, welche Karten man auf die Hand bekommt. Nehmen wir den Schmuggler als Beispiel. Haben wir ihn entfällt die Entscheidung, wie wir die Rohstoffe zu Beginn des Zuges zu wählen haben. Wir nehmen immer 4 Karten, denn wir können jederzeit Karten in Münzen umwandeln. Bekommt man nichts Richtiges auf die Hand sieht man dem Gegner dabei zu, wie er ein Grab nach dem nächsten für sich einnimmt.
Auch die Fähigkeiten der Charaktere sind unseres Erachtens unterschiedlich stark. Zum Glück kommen sie nicht jede Runde zum Tragen. Da hilft es dann auch nicht, wenn alle Karten eine optische Augenweide sind, wie sie viel zu selten in Spielen vorkommen.
„Tara Wolf“ ist ein gespielter B-Movie. Man hat eine Zeit lang seinen Spaß, wenn man es mit dem richtigen Gegner konsumiert. Es ist schnell heruntergespielt, hat zwischendurch gute Entscheidungen, die man Treffen muss und immer den Geschmack, dass man gerade falsch gewählt hat. Dennoch hat sich bei uns nie die Spirale „nur noch ein kurzes Spielchen“ einstellen wollen.
Würde ich nun gänzlich von „Tara Wolf“ abraten? Es kommt darauf an, was ihr sucht. Ihr möchtet ein schnelles, nettes 2-Personen Spiel, bei welchem man nach einer kurzen Erklärung gleich losgehen kann? Greift zu. Habt ihr aber bereits Spiele wie „Revolver“, „Star Realms“ und Co. solltet ihr euch überlegen, ob ihr noch ein neues Kartenspiel für 2 braucht. Denn so gelungen die Schachtel und so schön die Karten auch sind fehlt „Tara Wolf“ zum Schluss doch noch etwas die Würze, die ein richtig gutes Spiel ausmacht.
Tara Wolf
Asmodee 2017
Autor: Pascal Bernard, P.O. Barome | |
Dauer: ca. 20 – 30 Minuten | |
Spieler: 2 | |
Schwierigkeit: Anfänger |
Anmerkungen
Tara Wolf – Asmodee – 2017
- Erscheint bei Asmodee
- Für 2 Spielende und dauert ca. 20 – 30 Minuten
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
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