SPIELSTIL Rezension
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Wer kennt es nicht. Da isst man mal ein paar Erdnüsse im Teigmantel oder Schokolinsen am Brettspielabend und schon geht das Geschrei los, wenn man weiterspielen möchte. Der Besitzer des Spiels brüllt rum, man möge doch bitte seinen Kickstarter exclusive nicht mit den dreckigen Wurstfingern anpacken. Ich weiß zwar nicht, was sein Moped mit dem Brettspiel zu tun hat, aber irgendwie scheint das wichtig zu sein. Dabei ist das doch alles nur Pappe und Plastik und kostet höchstens zwanzig Euro, ist ja schließlich nur ein Brettspiel. Beim Familienmonopoly durfte ich schließlich auch immer Chips essen.
Der Snagger will dieses Problem lösen. Also eigentlich nicht. Eigentlich will er dreckige Tastaturen, Mäuse und Controller bei Videospielern vermeiden, aber vielleicht können Brettspieler ja auch Nutzen daraus ziehen?
(Douglas Adams)
Was tut der Snagger jetzt? Im Grunde genommen ist es das, was ein Bekannter zu mir sagte: „Ein PEZ-Spender für Erwachsene“. Man füllt Nüsse, Schokolinsen, Erdnüsse im Teigmantel oder ähnliches ein und dann kann man per Knopfdruck eine kleine Ladung davon direkt in den Mund fallen lassen. Das hält die Hände sauber und man kann fröhlich Dinge anfassen, die man nicht verdrecken oder verschmieren möchte.
Bestellt man den Snagger direkt beim Hersteller, bekommt ihn leider nur in Vielfachen von Zwei. Dafür bekommt man in fast allen Angeboten eine Tüte NicNacs dazu. So kann man ihn direkt ausprobieren, außer, dass die Anleitung empfiehlt, den Snagger erstmal zu reinigen. Hierzu muss man ihn auseinander nehmen, was erstaunlich einfach ist, besteht er doch nur aus vier Teilen. Reinigen kann man ihn entweder von Hand oder in der Spülmaschine, dort aber nur im Schongang bis 50 Grad Celsius, sonst schmilzt er gerne mal weg.
Hat man das getan, kann man nach dem Trocknen den Snagger mit Inhalt befüllen und benutzen. Der Vorgang ist simpel: Deckel ab und reinschütten. Das Füllungsvermögen liegt bei etwa 75g (Ich kann leider keine genaue Volumenangabe machen, ich kann nur aus dem Inhalt einer Tüte Nüsse im Teigmantel schließen). Der Auswurf in den Mund funktioniert einfach mittels Knopfdruck und rein mechanisch. Batterien sind also nicht nötig. Dabei portioniert der Snagger in maximal 2-3 Nüsse am Stück, so dass man keine Angst vor einem Nuss- oder Schokolinsenschwall haben muss. Schaut man sich das Design der Portionierungsmechanismus genauer an, stellt man fest, dass man allerdings vielleicht keine Brausepulver einfüllen sollte, sonst könnte sich das mit dem Schwall schnell ändern, genauso ist ab einer gewissen Stückgröße Schluss. Wasabinüsse waren in meinem Test durchaus mal zu groß, um durch den Portionierungsschacht zu passen, alles in der Größe einer Erdnuss im Teigmantel ist aber kein Problem. Chipsliebhaber müssen sich also leider weiterhin mit Essstäbchen begnügen.
(Sokrates)
Der Snagger ist ein Gerät, das einen Bedarf deckt, der nur existiert, weil wir in einer Luxusgesellschaft leben. So wie Brettspiele. So lange man sich dessen bewusst ist und nicht blind kauft oder andere verurteilt, weil sie es nicht kaufen, sehe ich da auch kein allzu großes Problem.
Davon abgesehen erfüllt der Snagger diesen Bedarf durchaus gut. Ich, als Nussliebhaber, hab diese schon öfter bei Brettspiel- oder auch Rollenspielabenden vermisst und bin froh, jetzt endlich eine funktionierende Lösung zu haben. Meine beiden Snagger funktionieren einwandfrei, wirken robust und sind leicht zu reinigen. Klar, ich werde auf den ersten Abenden ein paar seltsame Blicke ernten, aber ich hab Nüsse und keiner meckert, weil ich verschmierte Finger habe. Wer also gerne am Spieleabend snackt, kann durchaus über den Snagger nachdenken. Und wer gerne kleinere Würfel benutzt (so etwa Chessex-Größe), der kann einen Snagger auch als Würfelspender zweckentfremden. Wer jetzt denkt, dass der Snagger das unnötigste Produkt der letzten Jahre ist und das kein Mensch das braucht, hat vermutlich auch recht. Aber praktisch find ich ihn trotzdem. Und ich bin mit meinem Kauf ganz glücklich. Der Snagger wird zukünftig auf Spieleabende mitkommen.
Snagger – ein simples Tool für mehr Freiheit am Tisch? von
Dirk:
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