Hätte ich nur mal was Richtiges gelernt. Schlangenbeschwörer zum Beispiel. Dann könnte ich jetzt nicht nur Flöte spielen, sondern auch geschuppte Tiere beeindrucken. Andererseits weiß ich ja, dass diese taub sind. Das Arbeitsumfeld dürfte mir auch nicht liegen, da es mir dort bestimmt zu heiß ist. Also bleibe ich doch lieber bei meinen Leisten und hacke auf die Tastatur ein. Es ist ja auch was Besonderes, wenn ein Computer tut, was man von ihm möchte, was sowieso viel zu selten passiert.
Die Schlange sticht nicht ungereizt.
(Friedrich von Schiller)
Mit dem richtigen Futter versuchen wir die punkteträchtigen Schlangen aus der Auslage zu ergattern. Dabei müssen wir die Gegner im Auge behalten, um unsere Lockmittel entsprechend anzupassen. Wenn wir mal eine Giftschlange ergattern, müssen wir nicht verzagen, schließlich gibt es Schlangenbeschwörer die uns helfen können. Ist der Stapel verteilt zählt nur noch, wer die meisten Punkte hat.
In dieser Galerie seht ihr bebilderte Beispielszüge zu „Pungi“:
Die Schlange, die kleinste Bestie der Welt.
(John Milton)
„Pungi“ ist eines der Spiele, welche einen interessanten Kniff beinhaltet, leider jedoch irgendwie dennoch vollkommen belanglos daherkommen. Der angesprochene Kniff ist, dass man eben mit der Wahl der Karte nicht nur aussucht, welche Zahl, sondern auch welches Futtertier man legen möchte. Hier hat man einen gewissen Einfluss, was einen verdeckten Auktionsmechanismus interessanter gestalten kann. Wenn es nicht so wäre, dass eine Runde vorwiegend von den hinten sitzenden Spielern entschieden wird. Es ist eigentlich egal, was ich am Anfang lege, denn alle nach mir folgenden Spieler können derart viel Einfluss nehmen, dass ich nehmen muss, was sie mir übrig lassen. Klar kann ich sehen, wer noch welches Futtertier auf der Hand hat. Dennoch kann ich daraus keine funktionierende Taktik ableiten, sondern einfach legen und schauen, was geschieht.
Eine Partie „Pungi“ zwar schnell gespielt, fühlt sich aber nicht unbedingt kurzweilig an. Dabei schlägt es sich mit dem Problem herum, dass keiner der Spieler eine weitere Runde forderte, was bei kurzen Spielen eigentlich regelrecht dazu auffordert. Wir waren uns alle einig. „Pungi“ ist kein schlechtes Spiel, nur so richtig Spaß macht es eben auch nicht. Ganz ohne Spannungsbogen und vor sich hinplätschernd.
Dabei hatte ich nach dem Regelstudium und der schönen Aufmachung richtig Lust auf das Spiel. Leider stellte sich jedoch bereits in der ersten Partie die Ernüchterung ein. Wirklich schade, wenn eine interessante Idee einem gleichzeitig derart in den Rücken fällt.
Pungi
Huch! & Friends 2017
Autor: Klaus Kreowski |
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Dauer: ca. 15 – 20 Minuten |
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Spieler: 3-5 | |
Schwierigkeit: Einsteiger |
Anmerkungen
Pungi – Huch! & Friends – 2017
- Erscheint bei Huch!
- Für 3-5 Spielende und dauert ca. 15 – 20 Minuten
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
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