Ich weiß nicht, wie häufig wir bereits mit „The Game“ gerungen haben. Zumindest so oft, dass wir inzwischen bereits das zweite Spiel kaufen mussten, da die Karten des ersten bereits so bespielt waren. Auch als Geschenk haben wir es eine Zeitlang sehr gerne weitergegeben (bis zu dem Zeitpunkt, an dem bereits alle Freunde ihr Exemplar hatten). Bis jetzt haben wir selten jemanden getroffen, der dem Spiel überhaupt nichts abgewinnen konnte.
Dann kam der Tag, an dem „The Game Face to Face“ veröffentlicht wurde. Als alte Veteranen war es natürlich Pflicht auf dieses eigenständige Spiel mehr, als nur einen Blick zu werfen.
Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehen, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird.
(Friedrich Nietzsche)
Wie in „The Game“ versuchen wir unseren Stapel los zu werden. Dazu legen wir diesmal nicht nur bei uns, sondern auch beim Gegner gezielt Karten an. Denn nur, wer alle Stapel geschickt nutzt, wird zum Schluss siegreich dastehen.
Einen bebilderten Ablauf findet ihr in dieser Galerie:
„Und wenn du lange in den blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“
(Friedrich Nietzsche)
Wie oben bereits erwählt ist „The Game“ ein Dauerbrenner bei uns im Haus. Ein Spiel, das einen mit seinem Eigenleben gefühlt vorführt. Und ja, ich weiß. Eigentlich ist es nur ein Sortieren von Karten. Aber ein höchst emotionales. Dies konnte bei „The Game Face to Face“ leider nicht komplett transportiert werden.
Was geblieben ist, ist die Frage, wie viele Karten wage ich abzulegen. Aber nicht aus dem Grund, dass man seine Mitspieler mit der einen, letzten Karte nicht komplett in die Suppe spuckt und das Spiel dadurch verliert. Es geht eher darum, wie weit kann ich gehen, um dem Gegner keine Vorlage zu liefern. Denn nur, wenn dieser eine Karte bei einem ablegen kann, hat er die Möglichkeit wieder mit einer kompletten Kartenhand zu starten. Wobei der Umstand weit weniger taktisch ist, als man nun vielleicht denkt. Da man nicht weiß, welche Karten der Gegner hat, kann man ihn nicht gezielt boykottieren.
So läuft eine Partie dann meistens darauf hinaus, dass man am Zug versucht so viele Karten, wie möglich, unterzubringen. Da schlägt dann das Glück auch immens zu. Oder anders gesagt, wer seinen Stapel besser mischt hat weniger Chancen.
Wobei, ganz ausgeliefert ist man doch nicht. Man wird immer wieder an Situationen geraten, in denen man einem Gegner den benötigten Stapel nicht zu sehr zurückstuft, um ihn dabei etwas zum Schwitzen zu bringen und sich selbst Zeit zu erkaufen. Aber auch dafür muss eben die Kartenhand wieder passen.
„The Game Face to Face“ ist ein nettes Spiel für zwei, wobei ich persönlich immer auf das Original zurückgreifen würde, wenn mir die Wahl bleibt. Nur dann hat man die komplette, emotionale Achterbahn, bei dem man sich immer falsch zu verhalten scheint. Das kann das Duell leider nicht transportieren. Es ist an sich ganz gut, steht aber eben im Schatten eines Giganten, aus dem es leider nicht heraustritt.
The Game Face to Face
NSV 2017
Autor: Steffen Benndorf, Reinhard Staupe |
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Dauer: ca. 20 Minuten |
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Spieler: 2 | |
Schwierigkeit: Einsteiger |
Anmerkungen
The Game Face to Face – NSV – 2017
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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