SPIELSTIL Rezension

Wettlauf nach El Dorado – Ravensburger – 2017

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Reiner Knizia
erschienen bei Ravensburger

 

Nein… Nein… Nein… Worauf habe ich mich da nur eingelassen. Dschungel, wohin das Auge reicht. Und wenn man mal kein Buschwerk vor sich hat muss man sich mit gefährlichem Gewässer, Eingeborenen oder unüberwindlichen Bergen herumschlagen. Hoffentlich setze ich wenigstens auf das richtige Team. So ganz genau kann ich es nicht sagen, wer weiß, was für Strapazen noch vor uns liegen. Aber ich weiß, ich werde der erste in El Dorado sein. Und dann gehören die Schätze nur mir. Wenn mich zuvor nicht diese verdammten Mücken aufgefressen haben. Die sind überall. Aber ich sollte besser aufhören in mein Tagebuch zu schreiben. Ich bin schließlich nicht der Einzige, der die Reichtümer heben möchte. Also los ihr Kundschafter! Schlagt mir einen Weg durch dieses Gestrüpp!

Wir meinen alle, El Dorado läge nur eine Nasenlänge vor uns und es läge nur an uns, es zu erreichen.

(Wilhelm Raabe)

In „Wettlauf um El Dorado“ begeben wir uns auf den Weg, um Erster im sagenhaften Land aus Gold zu sein. Wir beginnen alle mit denselben Expeditionsteilnehmern. Mit diesen können wir uns bewegen oder Karten kaufen. Mit letzteren erweitern wir unsere Ausrüstung und unser Team. Jedoch haben wir nicht immer Zugriff auf alles, denn Deckbau üblich ziehen wir Karten. Wir können lediglich die Wahrscheinlichkeiten beeinflussen und versuchen Kombos zu nutzen. Wer zuerst am Ziel ist, hat gewonnen.

In dieser Galerie findet ihr ein paar Spielzüge, die euch „Wettlauf nach El Dorado“ näher bringen sollen.

 


1/28

Wir spielen heute "Wettlauf nach El Dorado" in einem Zweier-Spiel. Unser Gegner beginnt und zieht 4 Karten von seinem Deck.

 

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Er beginnt damit einen Forscher auszuspielen. Dieser weist 1 Machete auf.

 

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Diese nutzt er er, um sich auf das benachbarte Dschungelfeld zu bewegen. Dieses benötigt genau 1 Machete. Jedes Feld muss genau mit 1 Karte erreicht werden. Sie dürfen also nicht kombiniert werden, um zum Beispiel später auf ein 3er Feld zu gelangen.

 

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Danach spielt er 2 Reisende aus, welche ihm jeweils 1 Geld einbringen.

 

5/28

Mit diesen kauft er sich eine Fotografin aus dem aktuellen Markt. Unten ist der Preis angegeben (2 Geld) oben, was sie bringen wird, wenn er sie später ausspielt.

 

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Die letzte Karte kann er nicht spielen. Er legt alles auf den Ablagestapel und zieht danach 4 neue Karten.

 

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Wir starten unseren Zug mit diesen 4 Karten.

 

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Wir spielen für den ersten Schritt 1 Forscher aus, um uns ein Feld zu bewegen.

 

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Den nächsten Schritt, auf ein blaues Feld, führen wir mit 1 Matrosen aus.

 

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Das angrenzende Dorf bezahlt unsere Reisende.

 

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Die letzte Reisende verwenden wir, um einen Kundschafter zu kaufen, der genau 1 Geld kostet.

 

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Nun ist unser Gegner wieder am Zug. Er vollführt zwei Schritte in den Dschungel mit 2 Forschern.

 

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Danach kauft er sich noch einen Tausendsassa, welcher als eine Art Joker eingesetzt werden kann. Karten, die selbst keinen Geldwert aufweisen sind übrigens 1/2 Geld wert. Heißt, spielt man zwei, kann man auch mit ihnen einkaufen.

 

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Unsere neue Hand sieht wie folgt aus.

 

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Wir machen den ersten Schritt mit einer Reisenden ins angrenzende Dorf.

 

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Bewegen uns dann mit 1 Forscher weiter.

 

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Und entfernen mit dem zweiten Forscher die Barriere, die im Weg lag. Der Weg ist nun für alle passierbar.

 

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Zuletzt kaufen wir mit der zweiten Reisenden einen weiteren Kundschafter.

 

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Unser Gegner beschleunigt seine Schritte. Er geht mit dem Forscher in den Dschungel.

 

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Macht mit der Reisenden einen Abstecher ins Dorf.

 

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Lässt sich vom nächsten Forscher durch das nächste Dickicht leiten.

 

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Und schippert dann mit einem Matrosen los in fremde Gewässer.

 

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Wir sind wieder an der Reihe. Wir spielen einen Kundschafter. Dieser hat 2 Macheten. Da wir für das erste Dschungelfeld lediglich 1 benötigen, können wir noch einen weiteren Schritt auf das nächste 1er Dschungelfeld machen.

 

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Als nächstes werfen wir einen Forscher ab und betreten dafür ein graues Feld. Bei diesem ist egal, welche Karte wir verwenden, um es zu betreten.

 

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Die Reisende gibt uns wieder Zutritt ins nahe gelegene Dorf.

 

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Und zuletzt gehen wir mit dem Forscher auf das nächste, graue Feld.

 

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Hier steigen wir aus der aktuellen Partie aus. Ich zeige euch lieber noch die verfügbaren Karten. Oben ist der zukünftige Markt, unten der aktuelle. Sobald ein Kartenstapel aus dem aktuellen Markt aufgekauft ist, darf man auf den zukünftigen zugreifen. Die restlichen Karten aus dem gekauften Stapel wandern danach in den aktuellen Markt.

 

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Hier noch ein Schnappschuss aus dem Zieleinlauf. Das Spiel endet, wenn ein Team in El Dorado ankommt. Die aktuelle Runde wird noch Zu Ende gespielt. Der Sieger ist derjenige, der in El Dorado steht. Sind das mehrere wird verglichen, wer mehr Barrieren sammeln konnte.

 


Deine Karte kann schon im nächsten Spiel meine sein.

(Walter Ludin)

Mit „Wettlauf nach El Dorado“ liegt wieder mal ein schönes Familienspiel von Ravensburger vor. Es ist leicht gelernt und einfach gespielt. Keine langen Züge. Das Spiel ist stets im Fluss. Selbst Nichtspieler, die noch nie in ihrem Leben vom Konzept Deckbau gehört haben (ja meine lieben Hardcore Spieler, die gibt es wirklich – bitte Schnappatmung einstellen) finden binnen eines Zuges in das Spiel hinein. Ob man nun vorgefertigte Strecken benötigt ist eine Streitfrage. Sie sind natürlich entsprechend ausgeglichen und bieten ein relativ reibungsloses Erlebnis, was sich positiv in der Spielzeit niederschlägt.

Einziger, wirklicher Kritikpunkt von mir ist die mangelnde Abwechslung in den Karten. Deckbau lebt meines Erachtens von den vielen Kombinationsmöglichkeiten und Sonderzügen. Der Reiz liegt darin interessante Spielzüge zu finden, bevor die Spieler diese durchschauen können. Das fehlt mir bei „Wettlauf nach El Dorado“, da immer wieder dieselben Karten verwendet werden. Als zweites möchte ich noch anführen, dass bei den meisten, vorgefertigten Strecken, die Camps zum Zerstören von Karten derart Abseits liegen, dass sich der Umweg selten lohnt. Somit fehlt dem Spiel ein zweiter, gern genutzter Deckbau Aspekt, das Deck gezielt auszudünnen.

Ich kann eines jedoch nur wiederholen. „Wettlauf nach El Dorado“ richtet sich definitiv an Familienspieler. Die oben erwähnten Schnappatmer können sich freuen mit den liebsten Anverwandten oder nicht ganz so spielaffinen Freunden etwas Abwechslung zu erhalten, jedoch werden sie sich wahrscheinlich mit jeder weiteren Partie etwas weiter unterfordert fühlen.

Mein persönlicher Favorit sind die Spiele mit mehr Teilnehmern. Hier konnte man aktiv Wege blockieren und den Gegnern am Weiterkommen hindern. Dennoch waren die Zieleinläufe bei uns meistens so geprägt, dass maximal 1 – 2 Spielzüge gefehlt hätten, um den Sieger einzuholen. Sucht ihr also ein nettes Spiel für die richtige Runde mit vorhandener Spannungskurve könnt ihr bei „Wettlauf nach El Dorado“ gerne zugreifen. Seid ihr auf einem viel höheren Komplexitätslevel und spielt auch nur mit anderen „Brocken“, werdet ihr mit „Wettlauf nach El Dorado“ nicht glücklich werden.

 

Wettlauf nach Eldorado

Ravensburger 2017


Autor: Rainer Knizia
Dauer: ca. 10 Minuten je Spieler
Spieler: 2-4
Schwierigkeit: Einfach

Anmerkungen

Wettlauf nach El Dorado – Ravensburger – 2017 von Reiner Knizia

  • Erscheint bei Ravensburger
  • Für 2-4 Spielende und dauert ca. 10 Minuten je Spieler
  • Am besten geeignet für Einsteiger

Spielstil – Wertung

Christian:

7/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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