SPIELSTIL Rezension

Im Jahr des Drachen Jubiläumsausgabe – Ravensburger – 2017

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Stefan Feld
erschienen bei Ravensburger

10 Jahre ist es her, dass „Im Jahr des Drachen“ von Stefan Feld erschien. Grund genug, um eine Jubiläumsausgabe zu veröffentlichen. Mit von der Partie sind die Erweiterungen „die chinesische Mauer“ und „Superereignisse“. Aber kann das Spiel auch nach der langen Zeit noch begeistern?

Im Jahr des Drachen


Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten.

(Chinesische Weisheit)

In „Im Jahr des Drachen“ versuchen wir alle unsere Paläste auszubauen und mit den richtigen Mitarbeitern zu besetzen. Gleichzeitig wehren wir uns gegen alle möglichen Widrigkeiten, mit denen uns das Spiel ärgert. Wer es dabei schafft zum Schluss die meisten Siegpunkte zu haben, gewinnt.

Einen bebilderten Ablauf findet ihr in dieser Galerie:

Wir spielen heute eine Partie zu Dritt.
Als Startspieler dürfen wir uns die ersten 2 Diener an den Hof holen.
Die Summe der Stärke dürfen wir auf der Gefolgschaft vorrücken.
Rot nimmt sich einen Reisbauern und einen Bauarbeiter.
Auch er zieht auf der Gefolgschaftsleiste vor.
Blau nimmt sich auch 2 Untertanen.
Für diese darf er insgesamt 7 Schritte auf der Leiste vorrücken. Er ist für die restliche Runde der neue Startspieler.
Mitspieler 2 nimmt sich alle Aktionskarten, mischt diese und legt sie in 3 Gruppen aus.
Danach werden sie aufgedeckt.
In der Reihenfolge blau, rot und gelb werden nun alle Spieler ihre Aktionen durchführen.
Blau wählt die Aktion "Steuern".
Er zählt die Anzahl an Münzen auf der Aktionskarte und all seinen Steuereintreibern.
Es sind insgesamt 5 abgebildet, so dass er sich dieselbe Anzahl an Yuan nehmen darf.
Rot entscheidet sich zu bauen.
Er zählt die Hämmer auf der Aktionskarte und seiner Baumeister zusammen.
Hierfür erhält er 2 Dächer, mit denen er seinen Palast ausbauen darf.
Wir selber nehmen die Aktion Privileg.
Für die Aktion bezahlen wir 2 Yuan.
Dann nehmen wir ein kleines Privileg.
Als nächstes nimmt jeder neues Gefolge in den Hof auf. Blau wählt einen Heiler.
Er nimmt sich einen "alten" Heiler, der mehr kann, aber weniger Gefolgschaftspunkte hat und legt ihn in seinen Palst.
Im Anschluss aktualisiert er die Gefolgschaftsleiste.
Auch rot entscheidet sich für einen Heiler.
Auch er platziert diesen in seinem Palast.
Danach aktualisiert auch er die Leiste.
Wir entscheiden uns für einen Feuerwerker.
Diesen platzieren wir in unserem Palast.
Danach übernehmen wir auf der Gefolgschaftsleiste die Führung.
Das Ereignis dieser Runde ist "Ruhe", es passiert nichts.
Das Plättchen wird umgedreht.
Nach dem Ereignis prüft jeder Spieler ob er unbewohnte Paläste hat. Wir haben keinen. Sonst würden wir entsprechend Palastteile verlieren.
Zum Ende der Runde gibt es Siegpunkte. 1 je Palast, 1 je Hofdame und 1 je Drache auf den Privilegien.
Die Spieler ziehen entsprechend auf der Siegpunkteleiste vorwärts.
Dann beginnt Runde 2, die Aktionskarten werden wieder neu gemischt.
Wir nehmen die Feuerwerkaktion.
Hier zählen wir die Raketen auf der Aktionskarte zu unseren Arbeitern.
Dafür dürfen wir 3 Feuerwerkmarker nehmen.
Blau wählt die Aktion Privileg.
Er bezahlt 7 Yuan.
Dafür nimmt er ein großes Privileg.
Rot möchte Reis ernten.
Da wir bereits auf dieser Aktionsgruppe sitzen, muss er zuvor 3 Yuan an die Bank bezahlen.
Danach zählt er die Reissäcke.
Dafür erhält er insgesamt 2 Reissäcke.
Als erstes dürfen wir neues Gefolge aufnehmen. Wir wählen einen Heiler.
Dieser kommt in unseren letzten freien Platz in den Palästen.

Im Anschluss wird die Gefolgschaftsleiste wieder aktualisiert.
Blau nimmt einen Krieger auf.
Auch dieser kommt in einen Palast.
Und blau zieht auf der Gefolgschaftsleiste vor.
Rot wählt einen Reisbauern.
Er platziert diesen in einem Palast.
Und zieht vor.
Erneut herrscht Ruhe, aber das letzte Mal. Das restliche Spiel über werden wir von den Ereignissen geärgert. Nächste Runde verlieren wir zum Beispiel Arbeiter durch eine Krankheit, wogegen nur Heiler helfen können.
Auch in dieser Runde verfällt keiner der Paläste. Wir zählen wieder die Siegpunkte (1 je Palast, 1 je Hofdame und 1 je Drache auf den Privilegien).
Diese ziehen wir vor. Das Spiel läuft noch über 10 weitere Runden. Wer zum Schluss die meisten Punkte hat, gewinnt.

Verwandle große Schwierigkeiten in kleine und kleine in gar keine.

(Chinesische Weisheit)

„Im Jahr des Drachen“ ist im Herzen zwar ein Euro-Spiel, welches aber einen hohen Grad an Spielerinteraktion und Ärger beinhaltet. Die Interaktion selbst mag einem zuerst nicht ganz bewusst sein, aber spätestens im letzten Drittel wird einem klar, dass die Mitspieler maßgeblich an Sieg oder Niederlage beteiligt sind. Klar ist es „nur“ ein Wegschnappen einer Aktion oder eines Arbeiters, wenn man es herunterbricht, aber die Auswirkungen können dabei enorm sein. Das macht „Im Jahr des Drachen“ sehr kompetitiv, was nicht jedem gefällt. Aber ich selber mag, wenn nicht jeder stur vor sich hin optimiert und dabei stundenlang nicht mal ein Wort mit den Mitspielern wechseln müsste. Hier ärgert man sich (im positivem Sinne) extrem über die Mitspieler, die einen blockieren und dabei lachend ins Messer laufen lassen.

Das Spiel selbst schafft es jedoch selbst am Besten einem viele Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Dabei muss man auch damit klarkommen, dass etwas, was man aufgebaut hat, nicht von Dauer sein muss. Nein, anders ausgedrückt. Man wird definitiv Federn lassen, weil man nicht an allen Fronten aktiv sein kann. Jedoch gehört genau das zu den interessantesten Entscheidungen. Wann lässt man etwas besser einstürzen, um etwas Anderes aufzubauen. Hierbei wird man sich in den ersten Partien häufig selbst ein Bein stellen. Das passiert mit der Erfahrung später zwar auch, aber weitaus weniger häufig.

„Im Jahr des Drachen“ ist fordernd und kommt mit wenigen Zufallskomponenten aus, was vor allem weit fortgeschrittene Spieler anspricht, die auch mal über sparsame Optik hinwegsehen. Denn in diesem Bereich ist das Spiel kein Glanzstück. Es ist abgebildet, was abgebildet sein muss. Nicht mehr, nicht weniger, wodurch die Thematik dann auch manchmal etwas in den Hintergrund tritt und „Im Jahr des Drachen“ leicht abstrakt wirkt.

Wer sich gerne geistig duelliert und nichts dagegen hat auch mal Federn lassen zu müssen ist mit „Im Jahr des Drachen“ bestens bedient. Wer gerne aufbaut und schon bei Siedler jammert, wenn er durch den Dieb bestohlen wird, der sollte sich woanders tummeln.

Im Jahr des Drachen

Ravensburger 2017


Autor: Stefan Feld
Dauer: ca. 90 Minuten
Spieler: 2 – 5
Schwierigkeit: Fortgeschrittene – Profis

Anmerkungen

Im Jahr des Drachen Jubiläumsausgabe – Ravensburger – 2017 von Stefan Feld

Spielstil – Wertung

Christian:

7/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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