SPIELSTIL Rezension

Design Town – Pegasus – 2016

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Chih-Fan chen
erschienen bei Pegasus Spiele

„Design Town“ ist minimalistisch. Das sind wir auch und stürzen uns gleich ohne Vorwort ins Vergnügen.

We build this city.

In „Design Town“ versucht jeder Spieler sein Deck so auszubauen, dass er am Ende seines Zuges die Siegbedingung erfüllt. Hierfür kauft er neue Karten oder wertet sie auf. Hier kommt der Kniff ins Spiel. Die Karten sind beidseitig bedruckt. Wertet man also ein Gebäude auf dreht man einfach die Karte um. So stellen die 7 verschiedenen Karten insgesamt 14 Gebäude der Stadt dar

Bebilderte Beispielszüge findet ihr in dieser Galerie:

 


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Für die Beispiele verwende ich den „abgespeckten“ Solo-Modus. Keine Angst, ich verschweige keine wichtigen Regeln. Zumindest nicht für Mehrpersonenspiele. Wir bauen die zentrale Auslage auf und nehmen uns 4 Wohngebiete und 1 Häuserblock in unser Deck.

 

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Im Anschluss dürfen wir uns kostenlos ein weiteres Startgebäude nehmen. Wir entscheiden uns für den Trödelmarkt.

 

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Die Karten werden gemischt und als Stapel bereit gelegt. Unser erster Zug kann beginnen.

 

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Wir beginnen nun damit Karten von unserem Zugstapel zu nehmen und auszuspielen. Nachdem der Trödelmarkt in der Auslage liegt sehen wir das Wohngebiet. Dieses hat die ständige „Fähigkeit“, dass sie ausgespielt werden muss, sobald sie auf dem Deck liegt.

 

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Wir halten uns daran und decken dabei ein weiteres Wohngebiet auf.

 

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Dieses muss auch ausgespielt werden.

 

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Genauso das nächste, welches erschienen ist. Da wir nun insgesamt 3 Unzufriedenheit (= rote Gesichter) gesammelt haben endet unser Zug. Wir müssen alle Karten abwerfen.

 

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Dabei bilden wir unseren Ablagestapel. Den Trödelmarkt legen wir separat, damit wir daran denken ihn nicht ins Deck hinein zu mischen, wenn wir das nicht möchten.

 

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Nachdem wir in Runde 2 unser Wohngebiet gespielt haben entscheiden wir uns sofort mit unserem Zug aufzuhören. Wir haben 1 Geld verdient, welches wir für die Aufwertung des Gebäudes ausgeben.

 

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Die Karte wird umgedreht. Dadurch entsteht ein neuer Häuserblock, den wir nun am Ende unseres Zuges auf unseren Ablagestapel legen.

 

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In unserem nächsten Zug spielen wir die letzte Karte von unserem Deck aus.

 

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Wir entscheiden uns dagegen weitere Karten zu spielen. Stattdessen erinnern wir uns an unseren Trödelmarkt im Ablagestapel. Dieser darf umgedreht werden, wodurch wir 1 Geld erhalten.

 

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Wir wenden die Karte also, wodurch der Trödelmarkt zum Mülleimer wird, der auf dem Ablagestapel landet.

 

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Für die 2 erhaltenen Geld (1 x Häuserblock, 1 x Trödelmarkt) kaufen wir uns einen Supermarkt aus der Auslage.

 

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Im nächsten Zug haben wir unseren Ablagestapel gemischt als neues Deck bereit gelegt und schon die ersten Karten ausgespielt. Da wir schon 2 Unzufriedenheit gesammelt haben ziehen wir keine weitere Karte.

 

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Die 3 eingenommenen Geld verwenden wir, um den Supermarkt aufzuwerten. Das somit erhaltene Einkaufszentrum erwirtschaftet uns ab dem nächsten mal 2 Geld und 1 Siegpunkt.

 

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Im nächsten Zug ziehen wir Mülleimer und Wohngebiet von unserem Deck, bevor wir aufhören.

 

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Anstatt den Mülleimer wieder zum Trödelmarkt aufzuwerten entscheiden wir uns dazu das Wohngebiet in einen Häuserblock zu verwandeln.

 

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Ein paar Züge später beginnen wir damit das Einkaufszentrum auszuspielen. Wie auf der Karte angegeben ist müssen wir sofort eine weitere Karte spielen.

 

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Dadurch wird wieder ein Wohngebiet freigelegt, welches auch ausgespielt werden muss.

 

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Nach unseren Zwangzügen hören wir auf.

 

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Wir haben insgesamt 3 Geld erwirtschaftet. Mit diesem führen wir eine Aufwertung des Mülleimers durch.

 

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Da wir noch genügend Geld zur Verfügung haben und uns der Mülleimer erlaubt noch eine weitere Aufwertung durchzuführen wandeln wir unser nächstes Wohngebiet in einen Häuserblock um.

Das Spiel selbst geht nun so lange weiter, bis ein Spieler am Ende seines Zuges entweder

a) 8 Siegpunkte ausliegen hat

oder

b) einen Supermarkt und insgesamt 18 ausgespielte Karten vor sich liegen hat.


Stein auf Stein, bald wird das Häuschen fertig sein.

„Design Town“ zu bewerten ist gar nicht so einfach, wie man zuerst denkt. Das liegt wahrscheinlich vor allem am direkt ausgelebten Minimalismus. Das Spiel ist bewusst klein gehalten. Mit der Kartenanzahl liegt es dabei zwar deutlich über „Love Letter“ aber auch weit unter den „normalen“ Deckbuildern. Etwas frustrierend ist, dass man in den ersten Zügen viel zu häufig von Wohngebieten „erschlagen“ wird. Diese müssen nämlich ausgespielt werden, sobald sie oben auf dem Deck liegen. Und schon ist die Unzufriedenheit wieder zu weit gestiegen, als dass man was Sinnvolles machen kann. So ist zu Beginn doch ein Haufen Glück mit im Spiel, das entscheidet, bei wem die Maschinerie so richtig anläuft.

Ein anderes Problem von „Design Town“ ist, dass es sich teilweise etwas zu sehr in die Länge zieht. Gerade mit mehreren Spielern dauert es, bis einer die Siegbedingungen erfüllt. Das steht einem gesunden Spannungsbogen direkt im Weg. Leider.

Dennoch kann und will ich nicht von „Design Town“ abraten. Denn es hat mich dann doch positiv überrascht. Es steckt einfach mehr drin, als es die Schachtel vermuten lässt. Wobei ich zu 1 – 2 Spielern raten möchte. Hier spielt es sich angenehm flott. Während des Spiels hat man dann doch die ein oder andere interessante Entscheidung zu treffen, wobei diese sich natürlich mit weiteren Partien immer wiederholen werden. Das ist natürlich ein Vorteil von großen Deckbuildern, bei denen man die Startauslage immer wieder austauschen kann.

Ich muss zugeben, „Design Town“ ist keine Liebe auf den ersten Blick. Dafür wird die erste Partie viel zu holprig laufen. Gleichwohl ist Liebe ein viel zu großes Wort für das Spiel. Ich mag es. Ich würde es auch spielen, wenn ich danach gefragt werde. Dennoch hat es sich zu keinem Dauerbrenner entwickelt. Müsste ich es einordnen würde ich es in die gehobene Mittelklasse setzen. Wobei man „Design Town“ so genießen sollte, wie es aufgebaut ist. Minimalistisch. Heißt in kleinen Dosen, denn zu häufig in zu kurzer Zeit gespielt verliert es seinen Reiz.

 

Design Town

Pegasus 2016


Autor: Chih-Fan chen
Dauer: ca. 10 Minuten je Spieler
Spieler: 1-4
Schwierigkeit: Einfach

Anmerkungen

Design Town – Pegasus – 2016 von Chih-Fan chen

  • Erscheint bei Pegasus Spiele
  • Für 1-4 Spielende und dauert ca. 10 Minuten je Spieler
  • Am besten geeignet für Einsteiger

Spielstil – Wertung

Christian:

5/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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