SPIELSTIL Rezension

Harry Potter Labyrinth – Ravensburger – 2019

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Max J. Kobbert
erschienen bei Ravensburger

Vor 33 Jahren erschien ein Spiel, welches meine Kindheit begleitet hat. „Das verrückte Labyrinth“ schaffte es, uns als Familie an den Spieltisch zu fesseln und Partie um Partie bestreiten zu lassen. Aus dem Spiel wurde ein Klassiker, der seit damals mit vielen Gesichtern auf den Spielemarkt losgelassen wurde. Heute sehen wir uns mit „Harry Potter Labyrinth“ die neueste Version an.


Es gibt Dinge, die man nicht gemeinsam erleben kann, ohne dass man Freundschaft schließt.

(Harry Potter und der Stein der Weisen)

Da das Spielprinzip 1:1 dasselbe ist, wie von „Das verrückte Labyrinth“, gehen wir nicht weiter darauf ein. Das Grundprinzip sollte jeder kennen. Ihr schiebt immer noch ein Plättchen von der Seite ins Brett und geht Wege entlang um Symbole abzulaufen. Wer zuerst alle Symbole erreicht hat, gewinnt das Spiel.


Bald müssen wir alle die Entscheidung fällen, zwischen dem, was richtig ist und dem was einfach ist.

(Harry Potter und der Feuerkelch)

Muss man viel über das Spielgefühl von „Harry Potter Labyrinth“ sagen? Es ist schließlich dasselbe Spiel, wie vor 23 Jahren. Außer vielleicht eines. Für mich funktioniert die Mechanik, wie zu meiner Kindheit. Ein wenig Knobeln trifft auf nicht gezieltes Blockieren der Gegner. Und es bleibt wie früher, egal, welche Reihe oder Spalte man verschiebt, für die Mitspieler wird es immer die falsche sein.

Kommen wir besser zu den Besonderheiten dieser Version. Der Hintergrund des Spielfelds erinnert an die Karte des Herumtreibers, ist dabei aber noch Übersichtlich genug, um die Wege schnell optisch ergreifen zu können. Gleiches gilt für die einzelnen, zu findenden Charaktere. Ihre farbliche Markierung sorgt dafür, dass man nicht allzu lange suchen muss. Dafür wirken die Karten, mit denen die Aufträge vergeben werden, arg dünn und billig. Ich glaube nicht, dass diese in Kinderhänden eine wirklich lange Lebensdauer haben dürften. Gleichzeitig stellt sich die Frage, warum Luna Lovegood doppelt auf den Karten vertreten ist, während wichtige Charaktere, wie Fred und George Weasley fehlen.

Ein weiteres Problem, welches mir nur allzu vertraut war, ist, dass die Plättchen sich beim Einschieben in das Labyrinth gerne verhaken. Oder, um ganz ehrlich zu sein, eigentlich muss man fast immer manuell korrigieren, weil sich die Reihe nicht schieben lässt. Ist das schlimm? Wen es stört, der erhält natürlich die komplette Partie Wasser auf die Mühlen. Für mich stellt es einen vertretbaren Aufwand dar.

Ärgerlicher ist, dass die großen Stärken der Vorlage nicht genutzt wurden. Warum gibt es keine Zusatzregeln? Warum können wir keine Magie einsetzen und zum Beispiel mit einem „Wingardium Leviosa“ Zauber ein Plättchen direkt neben uns drehen? Oder was wäre mit Lehrern, die uns bei unseren nächtlichen Ausflügen durch Hogwarts erwischen möchten? Die Bücher und Filme hätten genügend Ideen parat, die man im Spiel hätte umsetzen können. Nicht nur zur Wiedererkennung, sondern als tatsächlicher, spielerischer Mehrwert.

„Harry Potter Labyrinth“ ist natürlich vor allem für Fans des jungen Zauberers gemacht worden. Und diese werden ihren Spaß damit haben. Wer einen der Vorgänger besitzt und nichts mit der „World of Magic“ anfangen kann, kann das Spiel getrost links liegen lassen. Es bietet keine besonderen, neuen Mechanismen, sondern dasselbe Spielgefühl, wie eh und je. Spielerisch ist „das verrückte Labyrinth“ zeitlos und funktioniert immer noch genauso gut, wie vor 23 Jahren. Nicht mehr und nicht weniger.


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Harry Potter Labyrinth

Ravensburger


Autor: Max J. Kobbert
Dauer: ca. 20 Minuten
Spieler: 2 – 4
Schwierigkeit: Einsteiger

Anmerkungen

Harry Potter Labyrinth – Ravensburger – 2019 von Max J. Kobbert

  • Erscheint bei Ravensburger
  • Für 2 – 4 Spielende und dauert ca. 20 Minuten
  • Am besten geeignet für Einsteiger

Spielstil – Wertung

Christian:

7/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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