SPIELSTIL Rezension

Colt Express – Asmodee – 2014

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Christophe Raimbault
erschienen bei Asmodee, Ludonaute

Vor kurzem hatten wir uns mit den Stonemaier Treasure Chest beschäftigt, eine Möglichkeit um Spiele optisch aufzuwerten. Manche Spiele benötigen aber keine optische Aufwertung. Ein Beispiel dafür ist Colt Express, das Spiel des Jahres 2015. In diesem spielt ihr in einem Western Szenario jeweils einen Banditen, der einen Zug überfallen möchte. Dadurch, dass wir keine gemeinsame Bande darstellen kommen wir uns dabei aber immer wieder in die Quere.

Das Spielprinzip selbst erinnert etwas an Robo Rally, doch damit und mit einer knappen Erklärung konnte ich mir selbst nicht ganz vorstellen, wie das Spiel ablaufen würde. Da es mir wohl nicht allein so gehen dürfte habe ich mich entschieden einen Spielbericht zu erstellen. Auch, wenn aktuelle Spiele warten.

Bebilderte Beispielszüge findet ihr in dieser Galerie:

 


1/29

Wir bauen das Spiel für 4 Spieler auf.

 

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Und decken die erste Karte der Strecke auf. wir sehen, dass diese Runde aus 5 ausgespielten Karten besteht. Zwei davon verdeckt, da wir durch Tunnel fahren werden.

 

3/29

Schwarz beginnt und legt eine Faustschlagkarte. Die Karten werden nicht direkt ausgeführt, sondern erst einmal aufeinander gespielt.

 

4/29

Grün will als erstes eine Bewegung durchführen.

 

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Genau so macht es blau.

 

6/29

Und rot.

 

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Dies wird nun so lange wiederholt, bis jeder Spieler insgesamt 5 Karten gespielt hat. Dann ist die Planungsphase vorüber. Nun muss ausgebadet werden, was man dort angestellt hat.

 

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Der Stapel wird umgedreht, die erste Karte aufgedeckt und ausgeführt.

 

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Schwarz führt einen Faustschlag gegen blau durch und befördert dabei den roten Banditen in den angrenzenden Waggon.

 

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Als nächstes wird die Bewegung von grün aufgedeckt.

 

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Da es sich um eine vertikale Bewegung handelt klettert grün auf das Waggon-Dach.

 

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Blau führt eine horizontale Bewegung aus.

 

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 Und begibt sich in den angrenzenden Wagen.

 

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Dasselbe macht der rote Spieler.

 

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Damit ist die erste Aktionsrunde abgeschlossen. Wir überspringen nun ein paar Schritte, damit ihr euch nicht mit Wiederholungen aufhalten müsst.

Blau macht seine erste Beute. Er darf sich dafür einen der am Waggonboden liegenden Schätze nehmen.

 

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Er hebt den ersten Edelstein auf, der 500 $ wert ist.

 

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Der rote Spieler lässt den Marshall laufen.

 

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Dieser bewegt sich in einen angrenzenden Waggon.

 

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Grün lässt einen Faustschlag los.

 

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Schleudert damit den blauen Spieler in den Wagen nebenan.

 

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Gleichzeitig nutzt der Spieler die Sonderfähigkeit von Cheyenne. Ein geboxter Ganove verliert einen seiner Schätze. Cheyenne hält dabei die Hand auf und schnappt sich das Beutestück. Somit gehört der geraubte Edelstein nun ihr.

 

22/29

Blau schießt auf seine Mitspieler.

 

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Da er sich im Waggon selbst befindet darf er einen Gegner aus einem der Nachbar Wagen aussuchen.

 

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Diesem gibt er eine seiner Patronenkarten, die von da an in dessen Deck gemischt werden und den Spieler dadurch blockieren, dass ihm weniger Aktionskarten zur Verfügung stehen können.

 

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Grün führt eine Bewegung des Marshalls aus.

 

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Sie bewegt die Figur in den Waggon, in dem der blaue Spieler steht.

 

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Dieser muss sich auf das Dach zurückziehen.

 

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Außerdem erhält er eine neutrale Patronenkarte ins Deck. Auch die schränkt seine Aktionsmöglichkeiten eventuell ein.

 

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So geht das Spiel nun weitere 4 Runden weiter. Zum Schluss zählt jeder, wie viel Geld er erbeutet hat. Zusätzlich erhält der Spieler, der die meisten Schüsse abgegeben hat noch einen Bonus als Revolverheld. Der Spieler mit dem meisten Geld gewinnt.

 


Fazit

Colt Express ist meines Erachtens eine verbesserte Version von Robo Rally. Alles, was dort an Langatmigkeit auftreten konnte wurde hier durch ein kurzes, knackiges Spielprinzip gestrafft. Es gilt nicht mehr nur noch von A nach B bis C zu gelangen. Man hüpft wild im Zug umher, schubst sich, schießt aufeinander und versucht Beute zu machen. Dabei muss man in  der Planungsphase weit genug vorhersehen und auch die Aktionen der Mitspieler beachten. Dass das umso chaotischer und vor allem witziger wird, je mehr Spieler beteiligt sind, dürfte klar sein. Die lustigsten Momente sind, wenn etwas total schief geht. Sei es durch einen beherzten Fauststoß eines Mitspielers oder einfach, weil man sich selbst vollkommen verzettelt hat. Wenn dadurch eine Kettenreaktion der unvorhergesehenen Ereignisse losgetreten wird ist das umso besser.

Der 3D Spielplan von Colt Express sieht natürlich schick aus. Sei es der Zug an sich oder das Material, das um den Zug herum aufgebaut wird. Einen Nachteil hat das natürlich. Ist man wie ich nicht mit der größten Fingerfertigkeit gesegnet fummelt man sich an den Figuren in den Waggons entsprechend dusselig. Dennoch muss man auch sagen, dass die Waggons selbst stabil genug stehen, so dass diese selbst von Grobmotorikern wie mir nicht umgeworfen werden.

Was bleibt ist ein schnelles und lustiges Spiel, das seinen größten Reiz aus der Schadenfreude zieht. Denn die schönsten Runden sind nicht die, in denen man gewonnen hat, sondern die, die einem Slapstick Stummfilm gleichen. Das ist natürlich nicht für jeden geeignet. Der große Stratege wird das Ganze als zu banal abtun. Aber das ist mir egal, ich kehre immer wieder gern in den Westen zurück, brauche aber zwischen den Partien auch immer wieder eine Pause, damit es nicht auf Dauer zu eintönig wird.


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Colt Express

Ludonaute, Asmodee 2014


Autor: Christophe Raimbault
Dauer: ca. 30 Minuten
Spieler: 2-6
Schwierigkeit: Anfänger

Anmerkungen

Colt Express – Asmodee – 2014 von Christophe Raimbault

Spielstil – Wertung

Christian:

7/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar selbst gekauft.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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